Freiwillige dürfen nicht verprellt werden
Debatte über Erhöhung der Friedhofsgebühren.
1.140 Euro statt bisher 940 Euro für ein Reihengrab, 285 Euro statt 250 Euro für ein anonymes Urnengrab, 185 Euro statt 170 Euro für die Trauerfeier inklusive Aufbahrung: Die Gebühren für die 21 Friedhöfe in der Samtgemeinde Harsefeld sollen um 8,5 Prozent steigen. Gegen die Stimmen der SPD-Politiker votierte jetzt der Bauausschuss für eine Anhebung der Sätze. Die Verwaltung hatte vorgerechnet, dass eine Unterdeckung bei den Friedhofskosten vorliege. Zu Buche schlagen auch die Pflegearbeiten auf den Dorf-Friedhöfen. Diese werden von den Mitgliedskommunen erbracht und der Samtgemeinde in Rechnung gestellt. Für die Friedhofspflege bekamen die Gemeinden Ahlerstedt, Bargstedt und Brest bisher pro Jahr rund 16.000 Euro aus der Samtgemeindekasse. Diese Summe soll nun um rund 50 Prozent angehoben werden.
Die Verwaltung hatte vorgeschlagen, unterschiedliche jährliche Zahlungen an die Gemeinden zu leisten. Neben einem Satz von 2,29 Euro pro Einwohner sollte Ahlerstedt für jeden Friedhof zusätzlich 300 Euro erhalten, Brest 350 Euro und Bargstedt sogar 450 Euro.
Hier setzte die Kritik von SPD-Mann Erwin Cordes an: Er forderte eine einheitliche Kalkulation als Basis für die Gebühren. Der Aufwand für Arbeiten wie Rasenmähen oder Hecke scheren könne überall mit den gleichen Werten angesetzt werden, so sein Argument.
Das wiederum wollten die Vertreter der anderen Parteien nicht gelten lassen. Einheitliche Standards für alle Friedhöfe seien nicht hinzubekommen, erklärte Uwe Arndt (FWG). Als Beispiel nannte er die Gemeinde Ahlerstedt. Dort sei jeder der elf Friedhöfe anders gestaltet - und zwar in erster Linie von Ehrenamtlichen. Diese kümmerten sich in den meisten Dörfern darum, Wege und Beete in Schuss zu halten. Dafür bekämen sie eine kleine Aufwandsentschädigung.
Aus den Reihen der CDU und FWG wurde davor gewarnt, die Freiwilligen, die sich liebevoll für die Friedhöfe engagieren, durch das Festlegen von Richtlinien für die Friedhofspflege zu verprellen. Die SPD hielt entgegen, dass Transparenz für die Bürger wichtig sei und man es sicher nicht ablehne, die ehrenamtliche Arbeit besser zu honorieren. Doch das Ansinnen der Genossen, die Gebühren-Erhöhung zurückzustellen, wurde abgeschmettert. In einem Punkt folgte der Ausschuss nicht der Vorlage: Statt unterschiedlicher Sätze soll es nun für jede Gemeinde jährlich zusätzlich 400 Euro pro Friedhof geben.
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