Kindern den Rücken stärken
jd. Harsefeld. Gesundheitsvorsorge in der Schule: Krankenkasse bietet Bewegungsförderung an. Donnerstagmittag in der Harsefelder Rosenborn-Grundschule: Ralf Elbers sitzt in Trainingshose und T-Shirt auf dem Fußboden des kleinen Gymnastikraumes. Um sich herum hat er elf Kinder geschart. Die Zweitklässler sind gespannt darauf, was in dem Beutel steckt, den Elbers in der Hand hält: Zum Vorschein kommen kleine quadratische Holzklötzchen und Schaumstoffstückchen. Mit ihnen will Elbers auf anschauliche Weise die Funktion der Wirbelsäule demonstrieren. Er ist Sporttherapeut und möchte den Schülern spielerisch vermitteln, wie wichtig Bewegung und eine richtige Körperhaltung für einen gesunden Rücken sind. Ermöglicht wird dieser sportbetonte "Gesundheitsunterricht" durch einen dicken Zuschuss der DAK. Es ist das erste Projekt dieser Art, das die Krankenkasse im Kreis Stade fördert.
"Um typischen Zivilisationskrankheiten im Alter vorzubeugen, muss bereits in jungen Jahren ein Bewusstsein für gesunde Lebensweise geweckt werden", erläutert Stefan Ziegenhagen von der Stader DAK-Geschäftsstelle. Bewegungsförderung bei Kindern sei ein wichtiger Baustein im Vorsorgekonzept der DAK. Laut Ziegenhagen fiel die Wahl nicht zufällig auf die Rosenborn-Grundschule: Sie wurde bereits 2008 mit dem Zertifikat "Bewegte Schule" ausgezeichnet, weil sie das Thema Bewegung in ihr pädagogisches Konzept aufgenommen hat und dazu immer wieder sportliche Aktionen ausrichtet.
Mit ins Boot geholt wurde der TuS Harsefeld, bei dem Elbers als Übungsleiter angestellt ist. Der Sportverein hofft, durch diese Bewegungskurse, die einmal wöchentlich für die Schüler der zweiten Klassen angeboten werden, Nachwuchs für die eigenen Sportgruppen zu gewinnen.
Damit das Projekt keine Eintagsfliege bleibt, werden auch die Lehrer geschult: Elbers zeigt ihnen, worauf sie bei den Kindern im Schulalltag achten müssen, um Haltungsschäden zu vermeiden. Der Sporttherapeut achtet bei den einzelnen Übungen auf jeden Schüler. Er schaut genau hin, ob mögliche Defizite bei der Motorik oder hinsichtlich der Kondition vorliegen. "Die Lehrer erhalten dann eine Rückmeldung von mir, damit diese Defizite gezielt abgebaut werden können", erläutert Elbers.
Im Bewegungsförderungs-Kurs haben die Schüler die kleinen Würfel aus Holz und Schaumstoff zu einem kleinen Turm gestapelt. "Die Holzstücke sollen die Wirbel und die Schaumstoffteile die Bandscheiben darstellen", erklärt Elbers. Er fragt die Schüler, was sie über die Wirbelsäule wissen. "Wenn die kaputt geht, ist man tot", meldet sich ein Knirps. Das ist dann doch etwas übertrieben, doch ein kaputter Rücken kann die Ursache für erhebliche gesundheitliche Beschwerden sein. Damit solche Erkrankungen gar nicht erst auftreten, wendet sich Elbers an die Kinder.
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