Mette bleibt am Ball: Weibliches Fußballtalent spielt seit Jahren in einer Jungenmannschaft

Als Mädchen in einem Jungen-Team: Mette hat sich mit ihrer Leistung bei den 
männlichen Teamkameraden Respekt verschafft Foto: jd
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jd. Bargstedt. Als die deutsche Fußball-Nationalmannschaft am Sonntag gegen Mexiko ihr erstes WM-Spiel absolvierte, fieberte auch eine Handvoll junger Kicker aus der Gemeinde Ahlerstedt mit. Während "Jogis Jungs" nach der Schlappe gegen die Mexikaner um den Titelerhalt bangen müssen, können sich die Ahlerstedter Nachwuchs-Fußballer entspannt zurücklehnen. Sie haben ihr Ziel bereits erreicht: Das B-Juniorenteam (U 17) der Jugendspielgemeinschaft Ahlerstedt/Ottendorf/Bargstedt (JSG A/O/B) machte vor zwei Wochen den Aufstieg in die Landesliga Lüneburg perfekt. Die Besonderheit: In dem Team spielt eine junge Dame mit. Mette Ahrens (16) aus Reith gehört von Anfang an zu dieser Mannschaft, deren Kerntruppe 2007 in der Bambini-Liga gestartet ist.

Dass Mädchen und Jungen in einem Team spielen, ist bei den ganz jungen Kickern nicht ungewöhnlich, in der Altersgruppe über 14 Jahre aber eine Seltenheit. "Laut den Statuten des Deutschen Fußballbundes (DFB) ist eine aus männlichen und weiblichen Spielern bestehende Mannschaft bis zu den A-Junioren zulässig", erläutert Betreuerin Birte Lemmermann. Sie hat die spielerische Entwicklung der meisten ihrer Schützlinge von frühen Kindesbeinen an verfolgt: "Mette kam damals mit ihrem Zwillingsbruder in die Mannschaft.

Sie brannte darauf, Fußball zu spielen." Ihr Bruder hingegen sei etwas schüchtern gewesen und habe zunächst nur mitgekickt, um nicht hinter Mette zurückzustecken.
Leistungsstarke Mädchen möglichst lange in Jungenmannschaften spielen zu lassen, gehört zum Konzept des DFB für seine Nachwuchsarbeit und ist sicher eines der Erfolgsgeheimnisse des deutschen Frauenfußballs. Die Erkenntnis, dass weibliche Fußball-Talente in Sachen Zweikampf, Balltechnik und Schnelligkeit in einer männlichen Mannschaft mehr lernen als in einem reinen Mädchen-Team, ist sicher nicht verwunderlich. Selbst wer immer die Beste unter den "Mädels" ist, muss in einer Jungen-Liga oftmals hart kämpfen, um sich gegenüber den männlichen Mitspielern durchzusetzen.

Mette ist es über alle Ligen hinweg gelungen, sich in ihrem Team zu behaupten. Sie stand als Innenverteidigerin immer wieder "ihre Frau" und war 2016 sogar auf dem Sprung in die weibliche U15-Auswahl des DFB. Dann der Rückschlag: Eine hartnäckige Sportverletzung bedeutete das Zwangs-Aus. Zwei lange Jahre wurde an der Verletzung laboriert. Seit Anfang April ist die junge Fußballerin beschwerdefrei und trainiert wieder mit ihren Teamkollegen. Laut Arzt muss sie allerdings höhere fußballerische Ambitionen an den Nagel hängen.

Mette betont, dass sie zum Erfolg der JSG A/O/B aufgrund ihres verletzungsbedingten Ausfalls quasi nichts beigetragen hat. Man merkt es ihr an: Es ist ohnehin nicht ihr Ding, im Vordergrund zu stehen. Wichtig sei ihr, von den Mannschaftskameraden als normales Teammitglied akzeptiert zu werden, so die Gymnasiastin: Sie werde in der kommenden Saison zwar in die erste Damenmannschaft von Ahlerstedt/Ottendorf wechseln, möchte aber weiterhin regelmäßig mit den Jungs aus ihrem alten Team trainieren. "Und vielleicht", so hofft Mette, "komme ich auch im Jungs-Team hin und wieder zum Einsatz." Hauptsache, sie bleibt weiter am Ball.

Als Mädchen in einem Jungen-Team: Mette hat sich mit ihrer Leistung bei den 
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Anlaufen, zielen und... Schuss. Mette beherrscht den Ball perfekt
Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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