Harsefelder Verwaltung soll Spielplatz-Bedarf ermitteln
Umfrage unter den Eltern
sc. Harsefeld. Auf dem Spielplatz am Ernst-August-Weg in Harsefeld sollen wieder Kinder miteinander spielen und toben - den Antrag stellte die SPD-Fraktion im Harsefelder Bauausschuss. Dessen Mitglieder gaben jedoch die Empfehlung an die Harsefelder Verwaltung, mit einer Elternumfrage zunächst zu prüfen, ob überhaupt Bedarf bei den anliegenden Familien besteht. Das Ergebnis soll für eine abschließende Entscheidung in der nächsten Sitzung vorgestellt werden.
Eltern und Großeltern hatten die SPD-Fraktion auf den Spielplatz im Ernst-August-Weg aufmerksam gemacht und darum gebeten, diesen wieder zu öffnen, sagte Heiko Kania (SPD). Die Feldbusch-Kita mache kleine Wandertouren zu dem Spielplatz, fügte Andrea Truchel (SPD) hinzu. Dank der günstigen Sackgassen-Lage könnten auch Kinder aus dem angrenzenden Wohngebiet alleine dorthin zum Spielen gehen, so Truchel weiter.
Die SPD wies darauf hin, dass für die Wiederinbetriebnahme des Spielplatzes keine neuen Spielgeräte erforderlich seien. Nur grünpflegerische Arbeiten wie das Mähen des Grases und das Aufstellen von Müllbehältern würden ausreichen. Dadurch entstünden nur unwesentliche Mehrkosten, so Truchel. "Kosten für einen Spielplatz sind immer gut investiertes Geld", sagte Kania. Er verlas eine kurze Nachricht einer Mutter an den Bauausschuss: "Der Spielplatz macht unser Viertel aus. Es wäre schade, wenn er weg wäre."
Von Seiten der anderen Fraktionen gab es allerdings Kritik. Denn: In unmittelbarer Nähe des Ernst-August-Weges gibt es bereits zwei öffentliche Spielplätze. Einen dritten wieder in Betrieb zu nehmen, ergebe daher keinen Sinn, so die Freie Wählergemeinschaft. Durch ein aufwendig betriebenes Auswahlverfahren hatte der Flecken Harsefeld seinerzeit sichergestellt, dass sich die Kommune konzeptionell auf weniger Spielplätze konzentriert und diese qualitativ hochwertiger ausstattet, so die Harsefelder Verwaltung. Weil in der Nähe zwei weitere Spielplätze sind und der Platz am Ernst-August-Weg nicht ausreichend genutzt wurde, nahm die Verwaltung den Spielplatz aus der ständigen Bewirtschaftung heraus.
Auch das SPD-Beispiel der Wiederbelebung des Wachholderweg-Spielplatzes kam bei den anderen Fraktionen nicht an. Bei diesem Spielplatz gründeten die betroffenen Eltern eine Bürgerinitiative, brachten sich ein und boten Eigenleistungen an, erklärte Melanie Mohnen (CDU). So ein Engagement der Eltern sehe sie beim Ernst-August-Weg nicht. Auch die Freie Wählergemeinschaft vermisst die aktiven Eltern.
Die Ausschussmitglieder einigten sich auf einen Kompromiss und beauftragten die Verwaltung, im Umkreis von 350 Metern zum ehemaligen Spielplatz am Ernst-August-Weg die Anwohner bezüglich des Bedarfs zu befragen. Im Anschluss daran ist die Thematik zur abschließenden Entscheidung wieder vorzulegen. Einstimmig einigte sich der Ausschuss, dass im Falle ersatzbedürftiger Spielgeräte die Möglichkeit der Verwendung von "Inklusions-Geräten" zu prüfen ist.
Redakteur:Saskia Corleis |
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