"SmartCity" ist fertig
Vision vom Wohnen von morgen in Harsefeld

Feierliche Eröffnung der "SmartCity" mit (v.li.): Dirk Viebrock, Wissenschaftsjournalist Thomas Ranft, Andreas Viebrock, EU-Parlamentsabgeordneter David McAllister, Samtgemeinde-Bürgermeisterin Ute Kück, Prof. Dr. Ingo Hadrych , Dr. Elena Paul und Lars Viebrock | Foto: sb
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  • Feierliche Eröffnung der "SmartCity" mit (v.li.): Dirk Viebrock, Wissenschaftsjournalist Thomas Ranft, Andreas Viebrock, EU-Parlamentsabgeordneter David McAllister, Samtgemeinde-Bürgermeisterin Ute Kück, Prof. Dr. Ingo Hadrych , Dr. Elena Paul und Lars Viebrock
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Eines der innovativsten Bau- und Forschungsprojekte Deutschlands befindet sich im Landkreis Stade: Die "SmartCity" in Harsefeld wurde am gestrigen Freitag öffentlich vorgestellt. Namhafte Vertreter der Bauwirtschaft und Politik reisten in den Flecken, um das Projekt kennenzulernen und in spannenden Fachsymposien zu erfahren, wie sich nachhaltig bauen und leben lässt. Geplant und realisiert wurde "SmartCity" von dem Harsefelder Bauunternehmen Viebrockhaus unter Beteiligung der Buxtehuder Hochschule 21. "Die Firma Viebrockhaus stellt uns hier ein großes Reallabor für die Forschung zur Verfügung", sagte Prof. Dr. Ingo Handrych, Präsident der Hochschule 21. "Hier können wir gemeinsam neue Technologien und deren Zusammenspiel erforschen." 

Familie Prause-Wetzlar mit den Eltern Katja und Alexander sowie den Kindern Joris (13), Svea (6) und Ilya (4) ziehen als erste Bewohner noch dieses Jahr in die "SmartCity" ein | Foto: sb
  • Familie Prause-Wetzlar mit den Eltern Katja und Alexander sowie den Kindern Joris (13), Svea (6) und Ilya (4) ziehen als erste Bewohner noch dieses Jahr in die "SmartCity" ein
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Der Name "SmartCity" steht für eine nachhaltige Ökosiedlung, die am Ortsrand von Harsefeld am Weißdornweg errichtet wurde. Der Spatenstich erfolgte im Oktober 2021. Entstanden sind dort 18 Einfamilienhäuser, die CO₂-neutral als energiesparende Effizienzhäuser 40 gebaut wurden. "Ziel des Projektes war und ist, eine Plattform für Innovationen zu schaffen, um neue Lösungen für die gesamte Baubranche zu erforschen, weiterzuentwickeln und zur Marktreife zu führen", sagt Andreas Viebrock. Und sein Sohn, Viebrockhaus-Geschäftsführer Dirk Viebrock, ergänzt: "SmartCity ist ein Projekt mit dem Ziel, neueste Erkenntnisse für die breite Masse zu gewinnen. Von den Ergebnissen sollen alle profitieren, um zukunftsweisenden und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen." 

Prof. Dr. Ingo Hadrych und Dr. Elena Paul im Gespräch über Ladetechnik der Zukunft | Foto: sb
  • Prof. Dr. Ingo Hadrych und Dr. Elena Paul im Gespräch über Ladetechnik der Zukunft
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Wichtige Aspekte sind dabei CO₂-sparende Baustoffe, Flächenversiegelung, Starkregensicherheit und energetische Vernetzung. Die Ökosiedlung setzt hierbei u.a. auf die bessere Speicherung und Nutzung von Regenwasser (Stichwort "Schwamm-City"), gemeinsame Produktion, Speicherung und Nutzung von grünem Strom sowie Verwendung von klimaschonenden und recycelten Materialien. Um Baumaterial einzusparen, haben die Häuser der "SmartCity" anstelle eines herkömmlichen Daches mit Dachpfannen auf der einen Seite ein Gründach mit Unterkonstruktion aus Recycling-Material und auf der anderen Seite eine kombinierte Volldach-Photovoltaik-Anlage. Dank dieser Lösung konnten beim Bau mehr als fünf Tonnen Dachpfannen eingespart werden. Die Frostschürzen im Baufundament verfügen über eine PET-Dämmung aus recycelten PET-Flaschen. Zudem wurden beim Bau noch intakte Mauerziegel von Abrisshäusern und aus Stein-Rücklieferungen verwendet sowie recycelte Fensterrahmen eingebaut. Last, but not least setzt Viebrockhaus auf Innovationen wie klimaschonende Kältemittel in Wärmepumpen sowie Mauerziegel, die bei der Herstellung mit regenerativ beheizten Brennöfen produziert werden.

Spannende Vorträge

Im Rahmen der Eröffnung der "SmartCity" sprachen Experten in Vorträgen und Diskussionsrunden über das Bauen der Zukunft. Der Bauingenieur und Geowissenschaftler Dr. Bernhard Fischer sprach beispielsweise von der Bedeutung klimaangepassten Bauens in Zeiten von Klimakatastrophen wie Stürme und Starkregen. Als eine wichtige Maßnahme nannte er die Schwammstadt, die große Mengen Wasser aufnehmen und speichern kann. Dr. Oliver Kreft von der Xella Technologie- und Forschungsgesellschaft wies in seinem Vortrag auf die hohe Bedeutung von ressourcen-effizienten Baustoffen hin. Unter dem Motto "Wiederverwenden statt verschwenden" sollte jedes Gebäude von heute als Rohstofflager für Gebäude von morgen dienen.

Andreas Viebrock (v.re.) mit seinen Söhnen Dirk und Lars in der "SmartCity" | Foto: sb
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Prof. Dr. Nicolei Beckmann, u.a. Dozent an der Hochschule 21, stellte das Prinzip "Schwarm-City" vor, bei dem Energie – bevorzugt selbst und regenerativ produziert – effektiv im Kollektiv genutzt wird. Der Wissenschaftsjournalist sowie ARD-Wetter- und Klimaexperte Thomas Ranft untersuchte in seinem Vortrag das Phänomen, dass es zwar Wege gibt, den Klimawandel zu verlangsamen, die Menschen aber nicht danach handeln. Und der EU-Parlamentsabgeordnete David McAllister (CDU) warf einen "europäischen" Blick auf das innovative Projekt "SmartCity".

Bei einem geführten Rundgang durften die Gäste dann die "SmartCity" live erleben. Das Publikum zeigte sich beeindruckt und voll des Lobes über die Möglichkeiten des zukünftigen Klimawandel-bewussten Bauens.

Besichtigungen geplant
Nach der offiziellen Eröffnung plant Viebrockhaus regelmäßige Besichtigungen der "SmartCity". Weitere Informationen werden zeitnah bekanntgegeben.

Viebrockhaus-Geschäftsführer Wolfgang Werner im WOCHENBLATT-Interview
Nach dem Viebrock-Brand: Es läuft fast alles normal
Redakteur:

Stephanie Bargmann aus Stade

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