Ein "Tatü-Tata" kann manchmal teuer werden
jd. Harsefeld. Die Feuerwehr kommt nicht immer gratis: Neue Gebührensatzung der Samtgemeinde Harsefeld für Einsätze der Blauröcke. Die Tür ist zugefallen und der Schlüssel liegt in der Wohnung oder die kletterfreudige Katze traut sich nicht mehr vom hohen Baum herunter: In solchen Fällen wird oft die Feuerwehr gerufen. Meist ist das Schloss schnell geknackt oder die Mieze mittels Leiter aus dem Geäst geholt. Doch viele wissen gar nicht, dass diese Dienstleistungen nicht gratis sind. Wenn nicht unmittelbare Gefahr für Leib und Leben eines Menschen droht, darf die Feuerwehr ihre Einsätze in Rechnung stellen. So kann die Rettung des ausgebüxten Stubentigers schnell ein paar Hundert Euro kosten. Im kommenden Jahr wird es sogar noch teurer: Der Harsefelder Samtgemeinde-Rat hat eine neue Gebührensatzung für die 14 Ortswehren beschlossen.
Dass die freiwillige Feuerwehr bei Bränden oder Unfällen ausrückt, ist selbstverständlich. Genauso selbstverständlich ist aber auch, dass für diese Pflichtaufgaben nichts bezahlt werden muss. Anders sieht es bei den freiwilligen Leistungen oder bei einem fahrlässigen bzw. vorsätzlichen Fehlalarm aus: Die neue Satzung sieht dann einen Stundensatz von 23 Euro pro Feuerwehrmann oder -frau vor. Bislang waren es 20 Euro. Erhöht wurden auch die Tarife für Fahrzeuge und Gerätschaften.
So kann das Auspumpen eines Kellers schnell zu einer kostspieligen Angelegenheit werden. Wenn ein Trupp von sechs Blauröcken anrückt, um nach einem Wasserschaden das Untergeschoss trocken zu legen, sind pro Stunde rund 200 Euro fällig. Und Gartenbesitzer sollten sich hüten, ihre Grünabfälle einfach hinter dem Schuppen zu verbrennen: Neben den Gebühren wird zusätzlich ein Bußgeld fällig.
Besser sind die örtlichen Vereine dran: Während in anderen Kommunen gleich der Rechnungsblock gezückt wird, wenn die Feuerwehr Festumzüge begleitet, bleibt dieser Service in Harsefeld kostenfrei. Das gleiche gilt für die Beaufsichtigung von Osterfeuern und Feuerwerken.
Eine goldene Nase verdient sich die Samtgemeinde ohnehin nicht mit den erhobenen Gebühren. In diesem Jahr wurden bislang 7.000 Euro kassiert. Die bisher höchste Rechnung belief sich auf rund 13.000 Euro: für eine Ölspur eines Landwirts, die quer durch die Samtgemeinde führte und aufwendig von der Feuerwehr beseitigt werden musste.
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