Hollenstedt
Erste Schule im Landkreis Harburg komplett digital
Wo früher eine Tafel und ein Overhead-Projektor für die Gestaltung des Schulunterrichts erforderlich waren, halten heute die sogenannten Active Panels Einzug: Die Grundschule Hollenstedt, die Glockenbergschule, ist die erste Schule im Landkreis Harburg, die komplett digitalisiert und an die Kreisschul-Cloud angeschlossen ist. Insgesamt werden im Landkreis 29 weiterführende Schulen und zwölf Grundschulen im Zuge des von Land und Bund geförderten "Digitalpakts" mit moderner Technik ausgestattet.
Das ist ein Meilenstein
für diese Schule
"Das ist ein Meilenstein für diese Schule, vollkommen verkabelt zu sein", sagte Hollenstedts Samtgemeinde-Bürgermeister Heiner Albers, der die 1963 errichtete Schule einst selbst besucht hat.
In der Grundschule Hollenstedt wurden mehr als neun Kilometer Kabel verlegt, in der Grundschule Moisburg rund sechs Kilometer. Dort soll die moderne Technik Ende Februar/Anfang März laufen.
Die Schule hat sieben Active Panels und 20 darauf abgestimmte Lehrer-Notebooks erhalten. Inklusive der Vorgängermodelle der interaktiven Touch-Displays seien nun zwölf Klassenräume technisch ausgestattet, berichtete Schulleiterin Sandra Pankow-Waller.
Ganzheitliches
Digitalisierungskonzept
Hier sei ein ganzheitliches Digitalisierungskonzept - vom vernünftigen Internetanschluss bis zum flächendeckenden W-LAN - umgesetzt worden, das von Winsen aus administrierbar sei, erläuterte Dennis Lidzba von der ITK Harburg, dem Landkreis-Dienstleister für IT-Systeme.
Die Datensicherheit sei gewährleistet, betonte Manuel Gomoll (ITK): "Die Schulverwaltungssoftware mit personenbezogenen Daten ist im Rechenzentrum in Winsen ordentlich gesichert durch eine vernünftige Zugangskontrolle."
Rund drei Jahre vom
Antrag bis zur Umsetzung
Vom 31-seitigen Medienkonzept, das die Glockenbergschule erarbeiten musste, um Fördermittel aus dem Digitalpakt 2019 bis 2024 zu bekommen, bis zur Umsetzung sind nun rund drei Jahre vergangen. Für alle Beteiligten eine für das Ergebnis angemessene Zeit. Die größte Schwierigkeiten haben darin bestanden, Elektriker zu bekommen, die ihrerseits wiederum mit Lieferengpässen beim Material zu kämpfen hatten.
In Hollenstedt hat die Samtgemeinde 152.000 Euro in das Projekt investiert, in Moisburg 70.000 Euro. "Den 222.000 Euro steht aber nur eine Landesförderung von 135.000 Euro gegenüber, die damit weit entfernt von der vom Land angepriesenen Vollförderung ist", kritisierte Andreas Kuschel von der Kämmerei der Samtgemeinde.
Moderne "Tafeln" für
interaktives Lernen
Auf dem 86-Zoll-Bildschirm können die Lehrkräfte den Kindern nicht nur im schnellen Wechsel Unterrichtsmaterial präsentieren. Die modernen "Tafeln" bieten interaktives Lernen. Bei aller Hightech: Die Grundschülerinnen und -schüler arbeiten nach wie vor mit Papier und Stift. "Für sie ändert sich nur der Blick nach vorn", sagte die Schulleiterin.
Ein weiteres Positives hatte die Digitalisierung: Im Zuge der Kabelverlegungen musste Hausmeister Karsten Behrend auch neue Wasserleitungen verlegen und die Wände zum Teil erneuern, damit die Panels problemlos hoch- und runterfahren können.
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