Rat beschließt kleinere Fläche
Kiesgrube wird Wohngebiet
sla. Dollern. Die Baumrodung in der Kiesgrube in Dollern sorgte bereits kürzlich für Verärgerung bei Bürgerinnen und Bürgern. In der Gemeinderatssitzung wurden nun die Pläne für das Neubaugebiet "Sandbarg" vorgestellt. Trotz kontroverser Meinungen wurde letztlich mehrheitlich bei drei Gegenstimmen beschlossen, an der Wohnbebauung festzuhalten, die Fläche jedoch zur ursprünglichen Planung erheblich zu verkleinern. Ziel und Zweck: die Ausweisung von Wohnbauflächen unter Berücksichtigung der Belange von Natur, Landschaft und Immissionen.
Bereits 2014 hatte der Verwaltungsausschuss den Beschluss zur Aufstellung des Bebauungsplanes „Sandbarg“ mit einer Gesamtfläche von 7,79 Hektar gefasst. Nachdem 2014 das Planverfahren zunächst von Seiten des Vorhabenträgers zurückgestellt wurde, erfolgte 2020 die Wiederaufnahme des Verfahrens und die Durchführung des sogenannten Scoping-Verfahrens (Unterrichtung des Vorhabenträgers) auf Basis eines Vorentwurfs.
Nachdem der Landkreis Stade im Rahmen dieses Beteiligungsverfahrens aus raumordnerischer und naturschutzfachlicher Sicht erhebliche Bedenken gegen die Planung geäußert hatte, wurde die Planung flächenmäßig erheblich zurückgenommen, sodass der beplante aktuelle Geltungsbereich gegenüber der ursprünglichen Planung nunmehr nur noch 2,54 Hektar, also etwa 32 Prozent der ursprünglichen Fläche, umfasst. Um den Anforderungen des Naturschutzes und den Aussagen des Landschaftsrahmenplanes und des Landschaftsplanes zu entsprechen, werden Biotopvernetzungsstrukturen im Plan vorgesehen.
Die Fläche entspricht im Wesentlichen der versiegelten Betonfläche des Mischwerkes Wika aus Stade, das die Fläche für die Gewinnung von Betonkies genutzt hat. Die Gebäuderuinen, Verladerampe und eine Betonfläche stammten noch aus dieser Nutzung. Die beauftragten Planer erläuterten das Planungskonzept sowie den Vorentwurf in der Sitzung. Der städtebauliche Entwurf sieht eine Bebauung mit Stadthausvillen vor - wie Einfamilien-, Doppel- oder Reihenhäuser - und dazwischen Biotopverbund. Auch ein Feuerwehrgerätehaus oder wohnverträgliches Gewerbe könnte bei der ehemaligen Laderampe entstehen. Ebenso seien barrierefreie Seniorenwohnungen oder Appartements möglich.
Redakteur:Susanne Laudien aus Buxtehude |
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