Die Lüllauer LPG: Kühe statt Kunst?
Hobby-Landwirte halten Rinder, Pferde und Schweine - nur in die Öffentlichkeit wollen sie nicht.
mum. Jesteburg-Lüllau. Einfach mal durchatmen, die Natur bei einem Spaziergang genießen - das geht vorzüglich auf dem Seevenweg, der entlang der Seeve von Lüllau bis nach Jesteburg führt. Manch Wanderer dachten aber zuletzt, auf der Strecke eine Zeitreise gemacht zu haben. Anlass ist ein großer Findling am Rande einer Weide im kleinen Wiedenhof auf dem „LPG Lüllau“ zu lesen ist.
Mit „Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft“ - oder kurz LPG - bezeichnete man den Zusammenschluss von Bauern und deren Produktionsmitteln zur gemeinschaftlichen agrarischen Produktion in der ehemaligen DDR. Sie waren in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in den sozialistischen Staaten Europas weit verbreitet. Eine LPG in Jesteburg-Lüllau? Wie passt das zum Selbstverständnis der selbst ernannten Kunst- und Kulturmetropole in der Nordheide?
Doch die Jesteburger Szene muss sich keine Sorgen machen, dass Sozialisten Jesteburg unterwandern und auf Kühe statt Kunst setzen. In Lüllau haben sich lediglich Nachbarn und Freude zusammengefunden, die gemeinsam Hobby-Landwirtschaft betreiben. Unter anderem halten die LPG-Mitglieder eine seltene Rinderart. Auch Pferde und neuerdings Schweine gehören zum landwirtschaftlichen Idyll.
Aber: Untypisch für Jesteburg ist, dass die Freunde medienscheu sind und nicht mit ihrem Hobby in die Zeitung wollen. „Vielleicht später einmal“, sagt eines der Mitglieder bescheiden. „Wir freuen uns aber, dass unser Hobby auf Interesse stößt.“
Redakteur:Sascha Mummenhoff aus Jesteburg |
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