Isa Maschewski tritt zurück
Kunstpfad-Fertigstellung steht in den Sternen.
mum. Jesteburg. Paukenschlag in Jesteburg! Wie das WOCHENBLATT erfahren hat, soll Kunsthaus-Kuratorin Isa Maschewski mit sofortiger Wirkung von ihrem Amt als Verantwortliche des Kunstpfades zurückgetreten sein. Maschewski war kurzfristig für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Offiziell wird ihr Rücktritt und seine Folgen erst im zuständigen Ausschuss für Wirtschaft, Tourismus und Kultur (WTK) am kommenden Dienstag, 12. Juni, verkündet. Die Sitzung beginnt um 19 Uhr im Sitzungsraum der Seniorenbegegnungsstätte am Sandbarg. In der Vorlage heißt es dazu lediglich: "Die Verwaltung berichtet über aktuelle Entwicklungen zum Thema Kunstpfad". Wie das WOCHENBLATT erfahren hat, soll Maschewski ihren Rücktritt bislang nur mündlich und ohne nähere Angaben von Gründen mitgeteilt haben. Gibt es Montag konkrete Informationen?
Zuletzt wurde die Kritik an Maschewski immer lauter. Unter anderem beschäftigte sie für die Anfertigung eines Straßenkunstwerks Flüchtlinge, die gar keine Arbeitserlaubnis hatten. Zuletzt gab es eine kontroverse Diskussion um die Aufstellung eines "Spiegelhaus" - einen Kubus mit einer Seitenlänge von jeweils drei Metern - zwischen Dorfbrunnen und Pastorenteich in der Nähe des Spethmann-Platzes. Dabei stand nicht das Kunstwerk selbst, sondern der Standort in der Kritik (das WOCHENBLATT berichtete). UWG Jes! und FDP hatten erheblichen Zweifel daran, dass die Fläche hinter dem historischen Brunnen der richtige Standort ist. Doch SPD, CDU und Grüne verhinderten mit ihren Stimmen, dass über das Konzept neu nachgedacht wird.
Dabei gab es auch Kritik von der Kirche. Pastorin Ellen Kasper bemängelte vor allem die Kommunikation von Isa Maschewski. "Es ist es sehr schade, dass Frau Maschewski bis heute nicht das Gespräch mit uns gesucht hat." Es gehe der Pastorin nicht darum, die Arbeit zu kritisieren oder zu zensieren. "Jedoch wäre es schön gewesen, wenn die Kuratorin uns erklärt, was sie bezweckt", so Kasper. Die gleiche Kritik gab es ein Jahr zuvor bereits von den Anwohner der Straße "Schaftrift". Auch sie wurden vorab nicht informiert, dass vor ihrer Haustür ein riesiges Kunstwerk entsteht.
Sollte Maschewskis Rücktritt tatsächlich unumstößlich sein, steht Jesteburg vor der großen Herausforderung, wie es mit dem unvollendeten Kunstpfad weitergehen soll. Wichtige Bestandteile sind bis heute nicht umgesetzt worden oder bereits wieder in einem desolaten Zustand.
"Mangelhafte Kommunikation und fehlende Transparenz"
UWG Jes!-Chef Hansjörg Siede war von Maschewskis Rücktritt überrascht, sparte jedoch nicht mit Kritik: "Mit Bedauern nehmen wir zur Kenntnis, dass es Frau Maschewski und der Gemeinde trotz jahrelanger Bemühungen letztlich nicht gelungen ist, einen Kunstpfad als Bereicherung des Jesteburger Kulturlebens umzusetzen. Trotz der viel gepriesenen Professionalität der Kuratorin und der Vorschuss-Lorbeeren von Bossard-Leiterin Dr. Gudula Mayr und des WTK-Vorsitzenden Hans-Jürgen Börner kam es immer wieder zu groben Fehlern in der Planung. Vor allem die mangelhafte Kommunikation mit den Bürgern und die fehlende Transparenz von Entscheidungsprozessen haben zuletzt zu erheblichem Widerstand und Ablehnung des Projektes geführt. Unterm Strich bleiben Jesteburg nun neben zwei halbfertig bepinselten Asphaltflecken ein geschenktes Mauerstück am Bossard und die Erkenntnis: Professionalität macht auch im Kunstmanagement Sinn!"
Einen ausführlichen Bericht lesen Sie am Mittwoch im Wochenblatt.
Redakteur:Sascha Mummenhoff aus Jesteburg |
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