Jesteburger Kunststätte Bossard
Startschuss für die Sanierung
In der Kunststätte Bossard werden in diesem Jahr erneut die Handwerker anrücken: Nach dem Kunsttempel selbst wird nun für 477.000 Euro das Wohn- und Atelierhaus der Bossards saniert. "Die Finanzierung steht - jetzt können wir starten", kündigte Museumsleiterin Heike Duisberg-Schleier an.
Dafür wird die "Außenhülle" wieder in Ordnung gebracht: "Der Schwerpunkt liegt beim Dach und den metallgefassten Fenstern des Eddasaales. Außerdem muss der Balkon des Obergeschosses gegen Feuchtigkeit gesichert werden", erklärt Duisberg-Schleier. Was die Finanzierung betrifft, ist sie optimistisch: Auch bei der Sanierung des Kunsttempels habe man unter den veranschlagten Kosten bleiben können, das sei auch diesmal das Ziel.
Derzeit befindet man sich in der Planung, im März sollen die Ausschreibungen beginnen. Die Arbeiten des komplett unter Denkmalschutz stehenden Hauses müssen von Spezialfirmen ausgeführt werden. Beispiel Dach: Hier wurden spezielle Dachziegel verwendet, die extra angefertigt werden müssen. Und das, obwohl es nicht die Originalziegel sind. In den 1960er bis 1980er Jahren wurde nach dem Tod von Johann Bossard 1950 unter der Regie von Jutta Bossard einiges am Haus instandgesetzt, wohl auch das Dach, so Duisburg-Schleier. Aber es wurde noch nie grundsaniert.
Jetzt will man so viel Originalsubstanz wie möglich erhalten. "Man wird hinterher trotzdem sehen, dass saniert worden ist", sagt Heike Duisberg-Schleier. "Es wird auf jeden Fall besser sein, als es war." Dazu soll zum Beispiel auch ein neues Beleuchtungskonzept beitragen. Im Winter sei es im Haus schon sehr duster, sodass die Kunstwerke nicht richtig betrachtet werden könnten. Ein paar Einschränkungen des Museumsbetriebes wird es durch die Bauarbeiten geben. Und das Café muss nach draußen umziehen, denn im Innenhof des Wohnhauses muss ein Gerüst aufgestellt werden.
Gibt es aktuell weitere Projekte? Noch in diesem Jahr soll zusammen mit dem Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege ein neues Konzept entwickelt werden, wie die künstlerischen Inhalte den Besuchern besser erklärt werden können. Dafür hatte Falko Mohrs (SPD), niedersächsischer Minister für Wissenschaft und Kultur, im Sommer einen - symbolischen - Scheck über 100.000 Euro "für die Vermittlung eines schwierigen Erbes in Niedersachsen" im Gepäck. Und außerdem müsste die Skulpturenanlage im Garten überarbeitet werden, so Duisberg-Schleier. Aber dafür müssten erstmal Mittel eingeworben werden.
Zunächst stehen jedoch die aktuellen Forschungsergebnisse zum Thema Bossard an: Im April wird Privatdozent Dr. Tobias Hof vom Institut für Zeitgeschichte München-Berlin seine Foschungsergebnisse zur Einordnung Johann Bossards im Umfeld der anderen Künstler seiner Zeit, zum Leben Jutta Bossards und der Bossards als Paar vorstellen.
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