"Warum tun wir uns das eigentlich noch an?"
"Podiums"-Vorsitzende Karin Neudert beklagt fehlende Wertschätzung.
mum. Jesteburg. Karin Neudert steht seit vielen Jahren an der Spitze des Kulturvereins Jesteburger "Podium". Jetzt wendet sie sich mit einem offenen Brief an die Jesteburger Politik. Neudert, die selbst für die UWG Jes! im Gemeinderat sitzt, beklagt die fehlende Wertschätzung ihres Engagements. Bürgermeister Udo Heitmann (SPD) und Samtgemeinde-Bürgermeister Hans-Heinrich Höper hätten noch nie eine der mindestens zwölf jährlichen Veranstaltungen des "Podiums" besucht.
"Das Ehrenamt wird bundesweit als wichtiger Meilenstein der Gesellschaft gelobt und gelegentlich sogar mit einem Bundesverdienstkreuz gewürdigt. Nicht, dass ich je an so eine Auszeichnung gedacht hätte, auch nicht nach 20 Jahren der ehrenamtlichen, sprich gemeinnützigen Arbeit", so Neudert. Sie hätte aber die Unterstützung seitens der Gemeinde gern häufiger wahrgenommen. Sie fragt sich: "Ahnen die Vertreter der Gemeinde oder die des Landkreises überhaupt, wie groß der Arbeitsaufwand all die Jahre war, wie 'papieraufwendig' jeder einzelne Antrag für Zuschüsse sich jedes Jahr gestaltet?"
Laut Neudert müssen die Planungen bereits ein bis zwei Jahre im Voraus eingereicht werden. "Ohne die uns freundlich gesinnten Sponsoren hätten wir viele Veranstaltungen nicht durchführen können." Als Vorsitzende sei sie verantwortlich für die finanzielle Abwicklung. Dabei werde sie ehrenamtlich unterstützt von einer Bilanzbuchhalterin. "Sie hat eine qualifizierte kaufmännische Laufbahn hinter sich, ist Werbefachfrau, überzeugt Sponsoren, handelt Verträge aus, streitet mit der GEMA, schreibt endlose Briefe, reicht pausenlos und für jede Veranstaltung gesondert Anträge ein." Der gesamte Vorstand sei ehrenamtlich und hoch motiviert dabei. "Um dann, bei den jährlichen Haushaltsverhandlungen festzustellen, dass die Zuwendungen für den Verein wieder einmal geschmälert wurden." Freunde und sogar Künstler würden Neudert fragen, warum sie sich das antut!
"Wir möchten gern, dass die künstlerische Qualität erhalten bleibt. Wir möchten aber auch, dass unsere Arbeit gewürdigt wird, und geben die Hoffnung auf eine gewisse Anerkennung der verantwortlichen Vertreter der Politik für unseren engagierten Verein nicht auf."
Redakteur:Sascha Mummenhoff aus Jesteburg |
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