Bendestorf: Oberschule besucht Filmmuseum
Wie arbeiten Influencer?
Warum gibt es Influencer und wie arbeiten sie? Welche Bedeutung haben Blogger und Youtuber für junge Menschen? Stärken Mutproben-Videos das Selbstbewusstsein? Diesen Fragen ging die Klasse 9d der Oberschule Jesteburg im Rahmen einer Projektwoche im Filmmuseum Bendestorf nach.
Der tödlicher Unfall einer jungen Frau beim Drehen eines "Challenge-Videos" anfang des Jahres in Hamburg hatte die Öffentlichkeit aufgerüttelt: Für etwas Ruhm in den sozialen Medien riskieren junge Leute ihr Leben. Wie kann es dazu kommen? „Soziale Anerkennung kann ich aber viel besser im direkten sozialen Kontakt erhalten“, meint Kalben, die sich im Filmmuseumsworkshop mit diesem Thema befasst hat. Warum machen Jugendliche so etwas? „Für mich steht der Spaß an erster Stelle, wenn ich Freundinnen etwas Persönliches von mir schicken möchte. Positive Kommentare bestätigen mich in meiner Selbsteinschätzung und damit vielleicht auch mein Selbstbewusstsein.“
"Ein kritischer Umgang mit den Sozialen Medien"
Klassenlehrerin Ann-Kathrin Müller sagt: „Das Ziel war zwar ein kritischer Umgang mit den sozialen Medien, doch sollte dies nicht mit dem 'pädagogischen Zeigefinger', sondern durch den eigenen kreativen Umgang mit Selfie-Videos geschehen." Indem die Schüler selbst eine Selbstdarstellung für die sozialen Medien erarbeiteten, erführen sie am besten den Unterschied zwischen der filmischen Scheinwelt und der Realität.
Außerdem ging es darum, wie leicht Fake-Videos herzustellen sind. Durch die Nutzung vieler technischer Möglichkeiten im Filmmuseum konnten die Schüler das selbst ausprobieren, berichtet Tommy Smidt, der das Schülerprojekt angestoßen hatte. Außer Klassenlehrerin Ann-Kathrin Müller waren zwei freie Künstlerinnen am Workshop beteiligt: Die Illustratorin Kirsten Ladiges sowie Alexandra Eicks, die auch im Bossard-Museum pädagogische Angebote erstellt. Fiona Eicks gab Einblicke in die Arbeit und Wirkung von Influencern. Guido Bauhammer konnte als Medienpädagoge von "Media-Mobil" konkret helfen, die vielen kreativen Ideen umzusetzen.
Besonders gern arbeiteten die Schüler mit der sogenannten „Green-Screen-Technik“. Die erforderliche Hard- und Software hatte das Medienzentrum des Landkreises Harburg gestellt. Die Schüler waren auf jeden Fall zufrieden. Kaben: "Wir hatten noch nie Unterricht von fünf Lehrern gleichzeitig. Die tollen Räume des Filmmuseums und die Green-Screen-Technik waren schon etwas ganz Besonderes."
Die Schülerarbeiten sind beim Dorffest Bendestorf am Samstag, 26. August, von 13 bis 17 Uhr und während der regulären Öffnungszeiten bei der Kunsstätte Bossard zu sehen.
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