65 statt 82 Zimmer

Die Skizze zeigt das aktuelle Hotel-Konzept von "Hof + Gut": Im Süden befindet sich das Hotel, der Hofladen im Zentrum des Areals und im Norden ein Gebäude mit Ferienwohnungen | Foto: Hof + Gut
  • Die Skizze zeigt das aktuelle Hotel-Konzept von "Hof + Gut": Im Süden befindet sich das Hotel, der Hofladen im Zentrum des Areals und im Norden ein Gebäude mit Ferienwohnungen
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Hotel-Pläne von "Hof + Gut" nehmen nächste Hürde / Aber keine Ausnahme bei der Firsthöhe. 

mum. Jesteburg.
Immerhin sind Britta Witte (CDU), Tim Pansegrau (UWG Jes!) und Karl-Heinz Glaeser (Grünen) konsequent: Auch bei den Plänen für ein neues Hotel auf der Hofstelle von "Hof + Gut" in Itzenbüttel halten die drei Politiker an einer Firsthöhe von elf Metern fest. Wie berichtet, hatte Architekt Axel Brauer den Antrag gestellt, die im Masterpan festgehaltene Höhe um einen Meter zu überschreiten. Lediglich Cornelia Ziegert und Wolfgang Krug (beide SPD) hatten mit der Überschreitung kein Problem - und votierten am Mittwoch im Bauausschuss dafür. Zuvor war bereits Investor Steffen Lücking mit einem ähnlichen Antrag - allerdings für Wohnbebauung - auf einer nahe gelegenen Hofstelle in Itzenbüttel abgeblitzt (das WOCHENBLATT berichtete). Dabei hatte Brauer im Vorfeld sehr gut erklärt, warum die Abweichung sinnvoll ist.
Das Nein zur Firsthöhe bedeutet jedoch nicht das Aus für die Hotel-Pläne. "Das Hotel kann auch mit einer geringeren Firsthöhe gebaut werden", so Stefan Röhr-Kramer von "WRS - Architekten und Stadtplaner" aus Hamburg. Er stellte das städtebauliche Konzept vor. "Es wird nur schwieriger." Das dürften vor allem die zahlreich erschienen Anwohner nicht gern gehört haben. Obwohl Brauer bemüht war, mit gewissen Kompromissen auf seine Nachbarn zuzugehen, lehnen sie das Projekt weiterhin ab. Unter anderem erklärte sich die Hofgemeinschaft bereit, die Zahl der Gästezimmer von 82 auf 65 Zimmer zu senken. Auch der Hofladen soll nach aktuellem Stand 320 statt 500 Quadratmeter Verkaufsfläche erhalten (zuzüglich 80 Quadratmeter für Personalräume und Lagerräume).
"Mich ärgert, dass die Pläne bei jeder Präsentation größer werden", kritisierte ein Itzenbütteler das Projekt. Tatsächlich könnte man diesen Eindruck auch gewinnen, denn aus dem ursprünglich eingeschossigen Hofladen ist aktuell ein zweigeschossiges Gebäude mit zusätzlichem Staffelgeschoss geworden. "Damit passt das neue Haus besser zum bestehenden Gebäude, in dem das Restaurant untergebracht ist", rechtfertigte Röhr-Kramer die Veränderung. Die Fläche des Hofladens würde sich aber nicht ändern. "Das braucht sie auch nicht", warf ein anderer Zuhörer ein. "Nach einem Jahr wird der Hofladen geschlossen und eine Eventfläche draus gemacht."
Im Gegensatz zu den ersten Plänen sieht das neue Konzept vor, dass im nördlichen Teil des Grundstücks Ferienwohnungen entstehen - dort sollte eigentlich eine Eventhalle hin. Weitere Zimmer sollen im Hofladen-Gebäude eingerichtet werden. Der Veranstaltungssaal wird nun im Hotel integriert, das am südlichen Rand des Grundstücks liegt.
Erstaunt waren die Anwohner zudem über eine weitere Veränderung. Statt des angedachten Wirtschaftswegs ist nun eine asphaltierte Straße vorgesehen, die vom Itzenbütteler Sod abgehen soll. Die Anwohner fürchten allerdings weiterhin, dass die Verkehrssituation zu einer Belastung für den Ort wird. "Unsere Kinder können schon jetzt nicht sicher die Straße überqueren. Wie soll das werden, wenn dort ein Hotel mit Hofladen noch mehr Verkehr verursacht?" fragte ein Vater. Auch darauf hatte Röhr-Kramer eine Antwort. "Das Verkehrsgutachten kommt zu dem Ergebnis, dass die Straße den zusätzlichen Verkehr aufnehmen kann."
Am Ende gab der Ausschuss mit den Stimmen von Witte (CDU) und Zieger sowie Krug (beide SPD) grünes Licht für das städtebauliche Konzept - auch für die Überschreitung der Grundflächenzahl von 0,25 auf 0,3. Pansegrau (UWG Jes!) und Glaeser (Grüne) stimmten dagegen. Als Nächstes entscheidet der nicht-öffentliche Verwaltungsausschuss über das Konzept. Dann würde voraussichtlich im Januar der Entwurfs- und Aufstellungsbeschluss und im Februar die formelle Beteiligung folgen.

Eltern machen gegen Kita-Standort mobil
Das Thema Kindertagesstätte bewegt die Jesteburger Eltern - auch wenn es gar nicht auf der Tagesordnung steht. So sollte der Ausschuss eigentlich nur eine Änderung des B-Plans "Brettbeekskoppeln-Ost" auf den Weg bringen. Bislang war dort nur sozialer Wohnungsbau vorgesehen. Doch da Jesteburg dringend Kita-Plätze schaffen muss, könnte auf dem "Zirkusgrundstück" (das ist der Parkplatz am Kreisel am Ortsausgang Richtung Asendorf) auch eine Kita entstehen. Der Ausschuss votierte einstimmig für die Schaffung der "planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Errichtung eines Kindergartens sowie eines Mehrfamilienhauses".
"Das bedeutet nicht, dass wir dort einen Kindergarten bauen werden", so Ausschuss-Vorsitzende Britta Witte. "Wir sichern uns nur die Option." Genau das wollen die Eltern auf gar keinen Fall. In vielen Wortbeiträgen machten sie, Kindergarten-Vertreter und Kita-Leitung deutlich, dass sie einen Standort an der Landesstraße ungeeignet finden. 

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Redakteur:

Sascha Mummenhoff aus Jesteburg

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