Samtgemeinde Jesteburg
Fast 20 Millionen Euro werden investiert
Samtgemeinde plant Neubau der Schulen in Bendestorf und Jesteburg / Grünes Licht für Bauhof.
mum. Jesteburg. Die Samtgemeinde Jesteburg geht finanziell aufs Ganze. Am Donnerstagabend machten die Politiker aus Bendestorf, Harmstorf und Jesteburg Investitionen in Höhe von fast 20 Millionen Euro locker. Am meisten Geld soll in die beiden Schulstandorte in Bendestorf und Jesteburg fließen. Die Grundschule in Jesteburg soll in einen Neubau auf dem ehemaligen Grundstück des Reitvereins ziehen - geplante Kosten: 10,5 Millionen Euro. Geht es nach den Wünschen der UWG Jes!, wird das bestehende Gebäude im Anschluss nicht abgerissen. "Ich bin mir sicher, dass es Interessenten geben wird", so UWG Jes!-Vorsitzender Hansjörg Siede. Weitere fünf Millionen Euro stehen bereit für die Sanierung und einen Teilneubau der Grundschule in Bendestorf. Für beide Projekte sollen möglichst schnell die Planungen beginnen.
Außerdem gab der Rat grünes Licht für den Neubau eines Samtgemeinde-Bauhofes an der Kleckerwaldstraße für 1,5 Millionen Euro. Die Entscheidung fiel knapp aus, da die Jesteburger Ratsmitglieder von SPD, UWG und Grünen gegen das Projekt stimmten. Wie bereits berichtet, plant das Parteien-Trio, am Bauhof-Standort in Jesteburg festzuhalten. Das käme allerdings der Aufkündigung der zuvor abgestimmten Vereinbarung gleich. "Wir hoffen, dass es in Jesteburg noch ein Umdenken gibt", so Hans-Heinrich Aldag (CDU), Vorsitzender des Samtgemeinderates. Das Ziel sei noch immer ein gemeinsamer Bauhof. Kommt es zu keiner Einigung, würde sich Jesteburg über die Samtgemeindeumlage nicht nur am neuen Bauhof in Bendestorf beteiligen, sondern zugleich viel Geld in die Ertüchtigung des alten Standorts in Jesteburg investieren. "Das wäre wahrlich ein Schildbürgerstreich", kritisierte Britta Witte (CDU) das Abstimmungsverhalten ihrer Jesteburger Ratskollegen.
Mit dem Neubau des Bauhofs und der damit verbundenen Aufgabe des aktuellen Standorts in Bendestorf wird auch die dringend erforderliche Erweiterung der Freiwilligen Feuerwehr möglich. Dafür stellte die Samtgemeinde 900.000 Euro zur Verfügung.
Weitere 1,5 Millionen Euro sollen zudem in die Erweiterung des Jesteburger Rathauses fließen. Wie berichtet, gibt es zwei Anbau-Varianten auf dem Niedersachsenplatz. "Die UWG lehnt diese Pläne kategorisch ab. Wir wollen nicht, dass dieser wichtige Platz geopfert wird", so Siede. Er regte einen Umzug der Verwaltung in die in einigen Jahren frei werdende Grundschule an. "Wir sind offen für Alternativen", betonte Samtgemeinde-Bürgermeister Hans-Heinrich Höper. "Fakt ist aber, dass wir dringend etwas tun müssen. Es wird zunehmend schwerer, Mitarbeiter vom Standort Jesteburg zu überzeugen." Aktuell gebe es weder einen Mitarbeiterraum noch einen Platz für Besprechungen für mehr als fünf Personen. Auch hier sollen zeitnah Planungen beginnen.
Die Investitionen sollen durch Kreditaufnahmen in Höhe von 15.744.100 Euro finanziert werden, davon werden 2.580.000 Euro bei der Kreisschulbaukasse aufgenommen. Die Samtgemeinde-Umlage soll vorerst nicht erhöht werden, um die zusätzlichen Kredite zu bedienen. Aktuell gegen die Ratsmitglieder davon aus, dass die beschlossene Senkung der Kreisumlage um drei Prozentpunkte ausreichen wird. Das bedeutet aber auch, dass die Gemeinden nicht von der Senkung selbst profitieren werden. Außerdem dürften künftige Investitionen nicht mehr ohne Steuererhöhung möglich sein.
• Weitere Hintergründe zu der Ratssitzung lesen Sie am Mittwoch im WOCHENBLATT.
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Redakteur:Sascha Mummenhoff aus Jesteburg |
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