Jesteburg: Der Kreisel kommt
Das ist ein Mega-Schritt für Jesteburg: Am Freitag verkaufte Jürgen Meyer eine Teilfläche seines Grundstücks mitten im Ort an die Gemeinde. Nun kann Jesteburg endlich die Planungen für einen Kreisel an der Kreuzung Lüllauer Straße, Brückenstraße und Hauptstraße konkretisieren. Damit ist auch das bereits beschlossene Enteignungsverfahren vom Tisch.
mum. Jesteburg. Jetzt ist es tatsächlich geschehen: Jürgen Meyer ist am Freitag - wie es das WOCHENBLATT bereits Mitte Mai vorhergesagt hatte - "in das Rathaus geschlendert" und hat einen Teil seines Grundstücks an die Gemeinde verkauft. Entsprechend einer Ratsbeschlusses aus dem vergangenen Jahr zahlt Jesteburg für etwa 620 Quadratmeter 300.000 Euro. Wie bereits mehrfach berichtet, soll auf dieser Fläche ein Kreisverkehr entstehen, der die Verkehrssituation an der Kreuzung Lüllauer Straße, Brückenstraße und Hauptstraße deutlich entspannen soll.
Laut Gemeindedirektor Henning Oertzen soll das Grundstück im September kommenden Jahres übergeben werden. "Mit einem Baubeginn des Kreisels ist nicht vor 2022 zu rechnen." Dass sich die Gemeinde und der Eigentümer auf einen Verkauf einigen und damit das Enteignungsverfahren abwenden konnten, sei für beide Seiten eine gute Nachricht, so Oertzen.
Und - das bestätigte der Gemeindedirektor allerdings nicht - vor allem ein Verdienst von Investor Steffen Lücking. Dieser nimmt Meyer die Restfläche seines Grundstücks zu einem stolzen Preis ab. Für Lücking wiederum wird dieses Geschäft - er plant dort ein Mehrfamilienhaus - vermutlich ein Flop. Den er allerdings verkraften kann, denn, wie berichtet, hat der Gemeinderat ihm im Gegenzug Mitte Mai grünes Licht für 106 Wohneinheiten am Schierhorner Weg gegeben. Nur offiziell wird dies niemand zugeben, denn Kopplungsgeschäfte sind verboten. Dies betonte die Politik stets gebetsmühlenartig. Auch wenn - wie in diesem Fall - alle Seiten profitieren. Jesteburg bekommt Kreisel und Kindergartenfläche, Meyer eine Million Euro für einen glücklichen Lebensabend und Lücking ein eigenes kleines "Dorf im Dorf". Nur - auch das wurde bereits geschrieben - Jesteburgs Politik hätte diesen Status bereits vor zwei Jahren vermelden können. Doch wie sagt man doch so schön: Besser spät als nie.
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Redakteur:Sascha Mummenhoff aus Jesteburg |
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