Über Sterben und den Tod
Bendestorfer Autor Peter Dermühl veröffentlicht "Sepp, jetz geht’s dahi".
mum. Bendestorf. Für Bayern und Österreicher, die es nach Norddeutschland verschlagen hat, gibt es jetzt speziellen Lesestoff. Der aus Niederbayern nach Niedersachsen übergesiedelte Journalist und Autor Peter Dermühl hat in seiner neuen Heimat Bendestorf ein urbayerisches Buch über das menschliche Ableben geschrieben, das im Süden der Republik traditionell nie ganz todernst genommen wird. "Sepp, jetz geht’s dahi" (frei übersetzt: "Josef, jetzt geht es ans Sterben") ist der Titel des vom Regensburger Grafiker und Bühnenbildner Peter Engel spaßig illustrierten Buches, das im Münchner Volk Verlag erschienen ist.
Die eher amüsante Geschichte des alten Bauern, der im Angesicht des Gevatters seinen Freund Sepp zum möglichst raschen Vorlesen aus dem Gebetbuch antreibt, dient dabei als Roter Faden durch die Geschichte des Brauchtums über das Dahingehen unserer Altvorderen. Getrost können auch Nordlichter zum "Sepp" greifen. Denn der Überblick reicht von Altbayern über Hamburg bis nach Ostfriesland.
Nachzulesen ist auch der unglaubliche Bericht der Apfelbäuerin Anni Sigl aus dem Bayerischen Wald. In jungen Jahren hatte sie als Hilfskraft in einer Münchner Klinik einer von den Ärzten aufgegebenen Frau in fingerhutkleinen Mengen Bier, natürlich aus weiß-blauer Produktion, eingeflößt. Man kann sich das Weitere denken. So haben die Münchner Buchmacher vom Volk Verlag das in schwarz gehaltene Lesebuch mit einem grünen Leinenrücken versehen - weil die Hoffnung ja auch nicht totzukriegen ist.
• Peter Dermühl, "Sepp, jetz geht’s dahi - eine kleine bayerische Kulturgeschichte vom Tod" (ISBN-Nr.: 978-3-86222-267-4) ist im Volk Verlag München erscheinen und kostet 16 Euro.
Redakteur:Sascha Mummenhoff aus Jesteburg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.