Nach Gruppenschließung in Jesteburg
Eltern und DRK kämpfen gegen Fachkräftemangel in der Kita

Marc und Friederike van Westen mit Sohn Jannis | Foto: Antje Wulf/DRK-Kreisverband Harburg-Land
  • Marc und Friederike van Westen mit Sohn Jannis
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Auch vor der DRK-Kita Jesteburg macht der Fachkräftemangel nicht Halt. Anlässlich der Schließung einer von drei Gruppen sowie der Kürzung der Betreuungszeit aufgrund von fehlendem Personal setzen sich nun auch Eltern dafür ein, dass die zuverlässige Betreuung der Kinder weiterhin gewährleistet ist.

Friederike van Westen, deren zweijähriger Sohn die DRK-Krippe in Jesteburg besucht, wünscht sich vor allem für die Kinder Kontinuität und Zuverlässigkeit der Betreuungseinrichtung. Aus diesem Grund ist es für sie Ehrensache, auch in schwierigen Zeiten zu ihrer Einrichtung zu stehen. Als Sprachrohr der Elternschaft möchte van Westen die Krippe darin unterstützten, schnellstmöglich neues Personal zu finden, indem sie sich selbst an die Öffentlichkeit wendet: „Ich denke, dass vor allem die Kinder darunter leiden. Sie benötigen Routinen und feste Bezugserzieher. Die Kinder brauchen Euch, wir Eltern brauchen Euch!"

Beim DRK-Kreisverband Harburg-Land stößt sie dabei auf offene Ohren. „Wir sitzen mit diesem Bestreben im selben Boot. Auch wir wünschen uns für alle Beteiligten, Eltern, Kinder und auch das pädagogische Fachpersonal, dass sich die Situation schnellstmöglich entspannt“, so Britta Dibbern, Leiterin der DRK-Abteilung Kindertagesstätten. Als Träger von 44 Kindertagesstätten im Landkreis Harburg, engagiert sich das DRK so bereits seit Jahren gegen den vorherrschenden Fachkräftemangel. Umso mehr erfreut es den Verein, wenn Eltern sich kritisches Problembewusstsein aneignen und proaktiv nach Lösungen suchen. Denn: Der Fachkräftemangel ist ein strukturelles Thema, das alle betrifft.

Dem begegnet der DRK-Kreisverband unter anderem mit der Beteiligung an dem Modellprojekt der berufsbegleitenden Erzieherausbildung. Hierbei werden bereits tätige sozialpädagogische Assistenten zu Erziehern ausgebildet. Um die schulische Ausbildung absolvieren zu können, werden die Mitarbeiter bei einer Vollzeitstelle mit 39 Stunden für 14 Wochenstunden freigestellt und arbeiten weiterhin 25 Stunden in der Kita. Das Gehalt der Vollzeitstelle wird für die Dauer der Ausbildung durchgehend weitergezahlt. Die durch die Freistellung entstehenden Kosten von rund 16.000 bis 18.000 Euro werden von einigen Gemeinden im Defizit übernommen.

„Besonders am Herzen liegt uns auch der pädagogische Nachwuchs“, so Britta Dibbern. „So nehmen wir z.B. regelmäßig an Ausbildungsmessen teil oder präsentieren die beruflichen Möglichkeiten bei Aktionen wie 'Betriebe am Freitag' an der BBS Buchholz.“

Dass bei diesem Thema jeder einzelne etwas bewegen kann, zeigt Friederike van Westen, indem sie den anderen Eltern Mut macht und sich traut, öffentlich Flagge zu zeigen. Was potenzielle Bewerber in der Kita Jesteburg erwartet, da sind sich Friederike van Westen und das DRK einig: „Tolle Kinder, ein fabelhaftes Team und jede Menge Spaß!“

Weitere Infos zum DRK als Arbeitgeber in Kindertagesstätten sowie die aktuelle Stellenausschreibung unter www.kitas.drk-lkharburg.de.

Redakteur:

Thomas Lipinski aus Winsen

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