Jork: Gerd Hubert schweigt zu den Vorwürfen
bc. Jork. So gut war ein Finanzausschuss der Gemeinde Jork selten besucht. Gut 25 Bürger fanden sich am Mittwochabend in dem kleinen Sitzungsraum ein, darunter auch einige Mitarbeiter des Jorker Rathauses. Sie alle wollten hören, was Bürgermeister Gerd Hubert (Bürgerverein) zu den Vorwürfen zu sagen hat, die ihm die CDU öffentlich gemacht hatte.
Zu hören bekamen sie lediglich ein paar Zahlen zur Entwicklung des defizitären Haushaltes (Schuldenstand 2013: 13,173 Mio. Euro inkl. Liquiditätskredite). Hubert äußerte sich konkret mit keinem Wort zu den Anschuldigen der Christdemokraten, die ihm u.a. Führungsunfähigkeit und Untätigkeit vorwerfen (das WOCHENBLATT berichtete).
"Das hat mich schon sehr erstaunt, dass der Bürgermeister keine Stellung dazu genommen hat", sagte Peter Sumfleth (CDU), Vorsitzender des Finanzausschusses, auf WOCHENBLATT-Anfrage. Die CDU-Fraktion werde nun den kommenden Finanzausschuss am 25. November abwarten, wenn in öffentlicher Sitzung das interfraktionell abgestimmte Zielvereinbarungskonzept für die nächsten Jahre auf den Tisch komme. Dazu müsse sich der Bürgermeister äußern. "Ohne Ziele bewegt sich die Gemeinde wie eine ungesteuerte Rakete im Weltraum", so Sumfleth.
Auch FDP-Ratsherr Peter Rolker fand das Auftreten von Gerd Hubert "enttäuschend": "In Jork brennt die Hütte, nur der Chef des Hauses hat es noch nicht mitbekommen."
Hubert will unterdessen zur Tagesordnung zurückkehren. Er hat laut eigenen Angaben die "Vorwürfe zur Kenntnis genommen": "Ich habe mich für den Weg entschieden, wieder zur Sachlichkeit überzugehen."
Redakteur:Björn Carstens aus Buxtehude |
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