Erster Unternehmerlunch in Jork mit mehr als 70 Gästen
Jork: Ernüchterung beim Breitbandausbau
ab. Jork. Den ersten Unternehmerlunch kann die Gemeinde Jork als vollen Erfolg für sich verbuchen: Jüngst trafen sich mehr als 70 Gewerbetreibende in den Räumen der Sparkasse Stade-Altes Land, um auf den neuesten Stand gebracht zu werden und anschließend miteinander ins Gespräch zu kommen. Die Kommune will damit eine Plattform schaffen, die das Vernetzen zwischen den Gewerbetreibenden, die jährlich rund vier Millionen Euro Gewerbesteuer in die Gemeindekasse bringen, und letztlich auch mit der Verwaltung ermöglichen.
Bürgermeister Gerd Hubert informierte gleich zu Beginn über den Dauerbrenner Verkehr. Die Sanierung der L140 (Osterjork) verlaufe planmäßig, der zweite Bauabschnitt werde im April fertiggestellt. "Die gesamte Maßnahme wird im Oktober abgeschlossen", sagte Hubert. Mit Kosten in Höhe von 4,6 Millionen Euro sei dies die bislang teuerste und größte Baumaßnahme in der Region. Der Gemeindeanteil beträgt 750.000 Euro.
Zum geplanten Geh- und Radweg an der Straße Osterfeld würden jetzt die Ausschreibungen laufen. "Hier übernimmt Jork mit 200.000 Euro 40 Prozent der Kosten." Die Sanierung der Strecke zwischen Autobahnauffahrt und Ladekop sei Landkreissache, bald werde die Fahrbahn aber aufgrund der anstehenden Maßnahme halbseitig gesperrt.
Die Sanierung der Hinterstraße in Jork-Königreich soll im zweiten Halbjahr beginnen. "Seit der Abschaffung der Straßenausbau-Beitragssatzung ist es mit den Bürgern wesentlich entspannter", meinte der Verwaltungschef. Die Maßnahme wird mit 500.000 Euro zu Buche schlagen. Bevor die K39 in Jork-Borstel in Angriff genommen werde, müsse bis voraussichtlich Ende des Jahres geplant werden. "Baubeginn wird dann in 2020 sein."
Die Vermarktung der Gewerbefläche II "Ostfeld", so Hubert, sei sehr gut verlaufen. "Bei den letzten Flächen sind wir derzeit in der Abwicklung."
Weniger erfreulich dagegen die Meldungen von der Breitband-Front, die der Erste Gemeinderat Matthias Riel machte. Zwar stellten laut Medien Bund und Länder reichlich Fördergelder für den Breitbandausbau zur Verfügung. "Hier in Jork herrscht inzwischen Ernüchterung", sagte Riel. Kabelmaßnahmen der EWE liefen zwar, aber "derzeit gibt es kaum noch Tiefbaufirmen, die Kapazitäten frei haben". Die Maßnahmen seien bis 2020 verlängert worden. Doch danach seien wahrscheinlich noch immer 200 Haushalte in Sachen Datengeschwindigkeit unterversorgt. "Die Tiefbaukosten sind nicht durch Fördergelder abgedeckt und die Preise schießen in die Höhe."
Der Erste Gemeinderat bat die Gewerbetreibenden, der Verwaltung mitzuteilen, was gebraucht werde und wo noch Lücken seien. "Ich kann Ihnen nicht versprechen, dass Sie bald über die entsprechende Bandbreite verfügen. Aber wir bleiben am Ball."
Das Thema Digitalisierung sprach Sparkassen-Vorstand Michael Senf an. Er wolle einen "Impuls setzen, um dort mitzugehen. Beschäftigen Sie sich mit dem Thema", riet er.
Bevor es bei einem Imbiss ans Netzwerken ging, erläuterte der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung des Landkreises Stade, Christof Starke, das Business Model Canvas, anhand dessen sich neue Geschäftsideen entwickeln oder vorhandene Geschäftsmodelle überprüfen lassen.
Auch der Erste Gemeinderat wertete die Veranstaltung als vollen Erfolg. "Wir sind sehr zufrieden", sagte Matthias Riel im Anschluss auf WOCHENBLATT-Nachfrage. Von den Teilnehmern habe es viel positives Feedback gegeben. Mindestens einmal pro Jahr wird nun ein Unternehmerlunch geplant. "Wenn weitere Themen zu Impulsvorträgen an uns herangetragen werden, ist auch eine höhere Frequenz denkbar."
Redakteur:Alexandra Bisping |
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