Arbeitskreis Asyl in Lühe: "Wir brauchen Freiwillige"
bc. Lühe. Die Sommerpause ist vorbei. Am morgigen Donnerstag, 3. September, trifft sich der Arbeitskreis Asyl der Samtgemeinde Lühe wieder um 10 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus in Steinkirchen. Wichtiges Thema auf der Agenda: Die Ehrenamtlichen brauchen noch mehr Unterstützung bei der Bewältigung ihrer Aufgaben.
Derzeit kümmern sich mehr als 30 Freiwillige im Arbeitskreis um aktuell 86 Asylsuchende in der Samtgemeinde. Die Obergrenze für Lühe (ca. 10.000 Einwohner) liegt gegenwärtig bei 99. Sie geben ihnen Hilfestellung, übernehmen Patenschaften und erleichtern den Flüchtlingen die ersten Wochen und Monate in der fremden Umgebung. „Wir stoßen jedoch an unsere Grenzen“, räumt Edgar Schmidt, Sprecher des Arbeitskreises, ein.
Obwohl die Spenden- und Hilfsbereitschaft aus der Bevölkerung riesig sei, bräuchten sie mehr freiwillige Helfer. Die Unterstützergruppe überlegt, vermehrt Berufstätige anzusprechen, die Lust haben, nach Feierabend Aufgaben zu übernehmen. Die Treffen des Arbeitskreises könnten dann in die Abendstunden gelegt werden, so Schmidt.
Die Aufgaben sind vielfältig. Vor allem gilt es, die Spenden aus der Bevölkerung einzusammeln und zu verteilen. Neben Möbeln, Hausrat und Kleidung sind besonders Fahrräder gefragt. Eine kleine Gruppe aus einheimischen Helfern, Schülern und Asylbewerbern wuchs bereits zu einem „Expertenteam“ für Zweiradreparaturen zusammen und versorgt alle Neuankömmlinge mit verkehrssicheren Rädern.
Zudem gibt es einen selbstorganisierten Deutschunterricht. Er dient nicht ausschließlich der Sprachvermittlung, sondern auch dem gegenseitigen Kennenlernen. Insbesondere aber die Patenschaften helfen den Asylbewerbern, den Alltag zu meistern und sich in der Gemeinde bei Einkäufen und Behördengängen zurecht zu finden. „Es macht den Paten Freude, selbst Einblicke in andere Kulturen zu bekommen“, sagt Edgar Schmidt.
Die 86 Flüchtlinge sind in der Samtgemeinde Lühe zum größten Teil dezentral in zehn verschiedenen Unterkünften untergekommen, die von der Verwaltung angemietet werden - zuletzt z.B. in einem leerstehenden Haus in der Ortsmitte Steinkirchens, in dem vier Asylbewerberfamilien einziehen sollen. „Bei der dezentralen Unterbringung ist der große Vorteil, dass die Integration viel besser gelingen kann“, sagt Edgar Schmidt.
• Wer die Arbeit der ehrenamtlichen Helfer kennenlernen möchte und Lust und Zeit hat sich einzubringen, ist eingeladen morgen ins Dorfgemeinschaftshaus Steinkirchen zu kommen oder sich an Pastor Prigge, dem Koordinator des Arbeitskreises Asyl, zu wenden. Weitere Infos gibt es auch bei Edgar Schmidt unter Tel. 04141-670385
Redakteur:Björn Carstens aus Buxtehude |
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