IGS Hollenstedt
Ist der Schulstandort in Neu Wulmstorf gefährdet?
sv. Neu Wulmstorf. Im Rahmen der Entwicklung der Schullandschaft im Landkreis Harburg empfahl der Kreisschulausschuss kürzlich, unter anderem in der Samtgemeinde Hollenstedt Elternbefragungen für eine Integrative Gesamtschule (IGS) durchzuführen. Ein enttäuschendes Ergebnis für Neu Wulmstorfs Bürgermeister Tobias Handtke: "Eigentlich war es Aufgabe der Arbeitsgruppe, die Schulstandorte Rosengarten, Hollenstedt und Neu Wulmstorf zusammen und mit denselben Entwicklungsmöglichkeiten zu betrachten."
Doch das sei nicht geschehen. Nun fürchtet Handtke eine Schwächung des Schulstandortes in Neu Wulmstorf und eine Abwanderung von Schülern, sollte eine IGS in Hollenstedt entstehen. "Mir geht es nicht darum, die IGS in Hollenstedt zu verhindern", betont Handtke. Viel mehr setze er sich für die zukünftige Chancengleichheit seiner Gemeinde ein. Sollte auch Neu Wulmstorf in einigen Jahren eine IGS wollen, fürchtet er, dass der Landkreis dann den Standort Hollenstedt nicht schwächen wollen würde und eine IGS in Neu Wulmstorf ablehnen könnte.
Bislang habe die Gemeinde nicht den ausdrücklichen Bedarf an einer IGS formuliert, da die Aufbauphase aus dem dreigliedrigen System in der Oberschule noch nicht abgeschlossen sei, so Handtke. Es gebe noch einen letzten Jahrgang mit Haupt- und Realschülern. Dennoch sei immer die Möglichkeit im Gespräch gewesen, die Oberschule eines Tages in eine IGS ohne gymnasiale Oberstufe (durch die räumliche Nähe des Neu Wulmstorfer Gymnasiums) umzuwandeln. Denn die Oberschule ist mit rund 500 Schülerinnen und Schülern und 23 Klassen gut besucht. Auch aus anderem Grund sei Neu Wulmstorf ein guter Standort für eine IGS. "Der Anbau der Oberschule ist inzwischen fertig, sodass bei einer Umwandlung der Oberschule in eine IGS kein zusätzlicher Investitionsbedarf bestehen würde, wie es aktuell in Hollenstedt der Fall ist", sagt der Bürgermeister.
Mit einer Elternbefragung in Neu Wulmstorf würde keine Oberschule benachteiligt werden, findet Handtke: "Mit zwei IGS wäre eine Unterschiedlichkeit gegeben, da in Hollenstedt die IGS sich mit einer eigenen Oberstufe entwickeln kann und hier in Neu Wulmstorf eine Kooperation mit dem Gymnasium angestrebt wird. Aber die Entwicklung einer IGS darf nicht in Hollenstedt oder Neu Wulmstorf vorangebracht werden. Sie muss gleichzeitig stattfinden."
Redakteur:Svenja Adamski aus Buchholz |
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