Edward Friedrich hilft ehrenamtlich
Probleme in der Ausbildung

Durch Schikane und Mobbing kann der Gang zur Arbeit besonders für junge Menschen zum Höllentrip werden | Foto: Pexels / Mikhail Nilov
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  • Durch Schikane und Mobbing kann der Gang zur Arbeit besonders für junge Menschen zum Höllentrip werden
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26,7 Prozent: So hoch war die Abbrecherquote bei Auszubildenden im Jahr 2021 laut einer Statistik des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB). Die Gründe dafür sind unterschiedlich, doch worüber wenig gesprochen wird, ist, wenn Azubis unter Schikane, Mobbing und Respektlosigkeiten leiden und deshalb ihre Ausbildung nicht beenden.
Einer, der sich für die Azubis einsetzt und ihnen beratend und mit Tatkraft zur Seite steht, ist der Buxtehuder Edward Friedrich, der bereits seit elf Jahren ehrenamtlich als Ausbildungsbegleiter tätig ist. Im vergangenen Jahr wurde der ehemalige Baumarkt-Geschäftsführer sogar von Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) für sein Engagement geehrt (das WOCHENBLATT berichtete).

Ausbildungsberater Edward Friedrich hilft Azubis in allen Angelegenheiten | Foto: Carina Schroedter
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Wenn die Ausbildung zum Psychoterror wird

"Meine Befürchtungen haben sich bewahrheitet", so Edward Friedrich, der momentan von Anfragen überrannt wird. "Es hat sich nichts geändert. Seit Ausbildungsstart dieses Jahres hatte ich bereits fünf extremere Hilferufe." Und die können wortwörtlich als solche beschrieben werden. So berichtet Friedrich von einem Fall, bei dem ein 17-Jähriger bei seiner Ausbildungsstelle im Einzelhandel gemobbt wurde. "Der junge Mann hatte seit August mehrere Kilo abgenommen. Die haben ihm sogar die Nutzung der Toilette untersagt, sowas ist mir schon lang nicht mehr begegnet", so der 75-Jährige. Dem eingeschüchterten Azubi, dessen Mutter sich verzweifelt an Edward Friedrich wandte, verhalf er innerhalb weniger Tage zu einer neuen Stelle.

Er kämpft für seine Schützlinge

Auch einem 17-jährigen Mädchen konnte Friedrich durch sein ehrenamtliches Engagement zur Seite stehen. Das Mädchen startete eigentlich eine Ausbildung zur Bürokauffrau, putzte stattdessen aber nur die Autos ihrer Vorgesetzten. "Sie hatte richtige Stresssymptome und Angst, wieder zur Arbeit zu gehen", erzählt Edward Friedrich. Innerhalb eines Tages schon organisierte ihr der erfahrene Ausbildungsbegleiter eine Stelle in einem neuen Betrieb. "Überall beklagen sich Unternehmen, dass sie keine Azubis finden, aber wenn man solche Geschichten hört, macht das einfach sprachlos. Es ist teilweise schlimmer als in den 1950er Jahren."
Doch er berät nicht nur in diesen extremen Fällen, auch bei allgemeinen Angelegenheiten und Nachhilfe hilft der Rentner den Auszubildenden gerne. So etwa bei Schwierigkeiten mit der Aufgabenstellung in der Berufsschule, die oftmals unverständlich und weltfremd formuliert seien. Bei Problemen im Betrieb setzt er sich dafür ein, dass Azubis eine zweite Chance erhalten. Seine Motivation, so Edward Friedrich, sei es in erster Linie, den Auszubildenden zu helfen, dafür investiere er gerne ein großes Stück seiner Freizeit, dafür lohne sich sein Einsatz allemal.
Weitere Informationen unter https://ausbildung-buxtehude.business.site/.
• Kontakt unter Tel. 04161 - 780 1599 oder per E-Mail an azubibegleiter@gmx.de. 

Jetzt auch in Neu Wulmstorf

Der 75-Jährige weitet aufgrund der vermehrten Beratungsanfragen sein Angebot nun auch auf die Gemeinde Neu Wulmstorf aus. "Ich habe selber mal für zehn Jahre in Neu Wulmstorf gelebt und mich dort sehr wohlgefühlt", so Friedrich. Wer sein Hilfeangebot in Anspruch nehmen will, muss derzeit noch nach Buxtehude (Grothe Marie Straße 1) kommen. Ein Unterrichtsraum wird derzeit in Kooperation mit dem Mehrgenerationenhaus geschaffen.

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Redakteur:

Pauline Meyer aus Neu Wulmstorf

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