Wetter sorgte in Vorwochen für Verzögerungen
Zuckerrübenaussaat läuft auf Hochtouren
Auf den Feldern in Niedersachsen verzögerten sich die Arbeiten. Aufgrund der nassen Bedingungen mussten die Aussaatarbeiten immer wieder verschoben werden, unter anderem auch für Zuckerrüben. Doch mittlerweile läuft nach Angaben der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) die Rübenaussaat auf Hochtouren. Insbesondere am vergangenen Wochenende konnten viele Flächen bestellt werden.
Von angefangen bis abgeschlossen
Bereits 2023 waren um den 10. April herum erst ein Viertel der Zuckerrübenfläche gesät worden. In den vorangegangenen Jahren war die Rübenaussaat zu diesem Zeitpunkt bereits zu 60 (2019) bis etwa 90 Prozent (2022) erledigt. Während die Verzögerung der Aussaat im Vorjahr alle Regionen gleichmäßig betroffen hat, sind es in diesem Jahr besonders die Gegenden mit schweren Böden, die über ein hohes Wasserhaltevermögen verfügen.
Doch auch in Regionen mit eher leichten, schnell abtrocknenden Böden gibt es noch nasse Flächen, die noch nicht befahren oder für die Aussaat vorbereitet werden können. So waren zum 10. April dieses Jahres insgesamt erst rund 30 Prozent der Zuckerrüben-Flächen ausgesät.
Die starken Niederschläge im Winter, die auch zur Überschwemmung vieler Flächen geführt hatten, haben zur Folge, dass vor dem Beginn der Feldarbeiten erst auf das Abtrocknen der Äcker gewartet werden muss. Auch im März regnete es immer wieder. Besonders die ergiebigen Niederschläge am Ostermontag führten abermals zu einem Stopp der Feldarbeiten. Lediglich auf etwa zehn Prozent der niedersächsischen Rübenanbaufläche konnten in der Woche vor Ostern die Rüben bereits gelegt werden. Diese sind nun bereits aufgelaufen und wachsen der Sonne entgegen. Die Hochdruckphase ab dem 10. April sorgte nunmehr in vielen Regionen für gute Aussaatbedingungen.
Grundlage für gute Erträge schaffen
Die Zuckerrübe kann im Laufe ihrer relativ langen Vegetationsperiode bei den richtigen Bedingungen Wachstumsrückstände gut kompensieren. Deshalb müssen die Böden erst für die Feldarbeiten ausreichend abgetrocknet sein. Hier entscheidet also nicht der Kalender, sondern der Zustand der Böden vor Ort.
Insbesondere in diesem Frühjahr gilt es, auf eine ausreichende Bodenbeschaffenheit für Bearbeitung und Aussaat zu warten. Zuckerrüben erfordern einen abgetrockneten Boden von guter Struktur, der sich spätestens nach der Saat zügig erwärmen kann. Ausreichend Feuchtigkeit zur Keimung gibt es in diesem Jahr in der Regel.
Starkniederschläge nach der Aussaat, Schnecken, Mäuse oder andere Schädlinge können das Auflaufergebnis der Zuckerrüben noch negativ beeinflussen. Deshalb sind die Flächen auch nach der Aussaat zu beobachten, um Gegenmaßnahmen rechtzeitig einleiten zu können.
Erntezeit beginnt im September
Bereits das Vorjahr hat gezeigt, dass trotz einer verhältnismäßig späten Aussaat die Hoffnung auf gute Zuckererträge berechtigt ist. Denn die Ertragsbildung hängt von der weiteren Temperatur- und Niederschlagsentwicklung, der Intensität des Sonnenscheins sowie vom Auftreten oder Fernbleiben von Krankheiten und Schädlingen ab. Sommer und Herbst 2023 waren von starken Niederschlägen geprägt, was neben anderen Faktoren zu Zuckererträgen auf dem Niveau der Vorjahre geführt hat (rund 13,8 Tonnen/Hektar). Hierfür waren hohe Rübenmengen bei eher niedrigen Zuckergehalten verantwortlich. Verläuft die Witterung in der Vegetationszeit der Zuckerrüben eher trocken und sonnig, können die Erträge niedriger, die Zuckergehalte jedoch höher ausfallen – der Zuckerertag kann dann jedoch die gleiche Höhe erreichen.
Ab September werden die Zuckerrüben geerntet. Von niedersachsenweit etwas mehr als 100.000 Hektar Zuckerrübenanbaufläche werden die süßen Früchte dann an die Zuckerfabriken geliefert.
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