Pfeifen, Münzen und Bierkrüge

Archäologie-Studenten aus Kiel bei den Grabungsarbeiten | Foto: Kreisachrchäologie Stade
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Spannende Funde bei Ausgrabung an historischem Fährkrug an der Oste bei Blumenthal

tp. Blumenthal. Bereits im Mittelalter gab es an der Oste bei Blumenthal eine Gaststätte. In dem Krug konnten Schiffer und Fährpassagiere rasten. In Kooperation mit der Kreisarchäologie Stade haben Altertumsforscher der Universität Kiel den Standort des einstigen Gasthauses untersucht und dabei spannende Funde gemacht, darunter Silbermünzen, Trinkgeschirr und Überreste des Gebäudes.
Auf einer unscheinbaren Wurt am Deich lag über Jahrhunderte eine wichtige Anlaufstation für Schiffer und Reisende. Hier an der "Krughörne" befanden sich eine Anlegestelle für die Schiffe und eine Fähre mit der man nach Hechthausen übersetzen konnte. Und man bekam ein Obdach für die Nacht.
Unter der Leitung des Archäologen Dr. Donat Wehner vom Institut für Ur- und Frühgeschichte der Universität Kiel haben Studenten Teile des Krug-Standortes ausgegraben. Diese Forschungen finden in Kooperation mit der Kreisarchäologie Stade um den Chef Dr. Daniel Nösler statt.
Anhand historischer Karten war bislang bekannt, dass dieses Gasthaus zumindest von 1768 bis 1874 existierte. Die Grabungen zeigten nun, dass sich an diesem Platz seit dem ausgehenden Mittelalter ein Krug befunden hat. Allerdings wurde das Haus im Laufe der Jahrhunderte von Katastrophen wie Deichbrüche und Brände heimgesucht, die im Boden zahlreiche Spuren hinterließen.
Bei der Grabung wurde Hunderte Funde gemacht, die den Alltag in einem Rasthaus illustrieren: u.a. Kochgefäße aus Keramik, Besteck und Tierknochen. Hinzu kommen Münzen aus Silber und Kupfer. "Überraschend war die hohe Zahl importierter Ware", so Nösler. "Hierzu gehört beispielsweise Porzellan aus der Königlichen Porzellanmanufaktur Berlin." Zu einem Wirtshaus gehört der Konsum von Genussmitteln. Davon zeugen die zahlreichen gefundenen Tabakpfeifen und Trinkgefäße für Bier und Wein.
Die Grabungen sollen in den nächsten Jahren fortgesetzt werden.

Redakteur:

Thorsten Penz aus Stade

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