Oldendorfs neue Pastorin Stephanie Müller studierte zunächst Lehramt
Von der Pädagogin zur Landpastorin
sb. Mulsum. Seit Anfang September hat die Kirchengemeinde St. Martin Oldendorf eine neue Pastorin. Stephanie Müller (34) studierte ursprünglich Lehramt, bevor sie ihren Weg zur Theologie fand. Das WOCHENBLATT hat ihr einige Fragen gestellt.
WOCHENBLATT:Worauf freuen Sie sich am meisten in der Kirchengemeinde St. Martin mit ihren vielen einzelnen Dörfern?
Stephanie Müller: Ich freue mich am meisten darauf, die Menschen kennenzulernen. Dafür biete ich u.a. "Geh-Spräche" an. Wer Lust hat, mir auf Spaziergängen einen persönlichen Lieblingsweg zu zeigen und ein bisschen von der Heimat zu erzählen, kann mich gern kontaktieren.
WOCHENBLATT:Was ist Ihnen bei Ihrer Arbeit besonders wichtig?
Stephanie Müller: Das Wichtigste in meinem Dienst als Pastorin ist für mich das Miteinander. Ich möchte gemeinsam mit Menschen jeden Alters auf die Suche nach Gott in unserem Leben gehen. Und das geht für mich am besten in Gemeinschaft: im Feiern, Erzählen, Hoffen, Essen, Weinen vor Glück und Verzweiflung und vieles mehr.
WOCHENBLATT:Woher kommen Sie?
Stephanie Müller: Ursprünglich komme ich aus dem Ruhrgebiet. Dort bin ich aufgewachsen und habe mein erstes Studium (Lehramt) abgeschlossen. Dann hat es mich mit meinem Mann immer nördlicher gezogen: über Bremen nach Hamburg, wo ich dann zur Pastorin ausgebildet wurde. Dass ich jetzt mit meiner ersten Stelle als Pastorin genau zwischen diesen Stationen gelandet bin, freut mich sehr.
WOCHENBLATT:Wie sind Sie auf die Idee gekommen, Pastorin zu werden?
Stephanie Müller: Nach dem Abitur wusste ich, dass ich in meinem Beruf unbedingt mit Menschen arbeiten möchte, und der Glaube hat mich fasziniert. Nachdem ich in meiner Kindheit wenig mit Kirche in Kontakt war, habe ich aber nach einer tollen Konfirmandenzeit noch viel als Jugendmitarbeiterin in der Gemeinde mitgewirkt.
Dass ich dann aber tatsächlich Pastorin werden wollte, liegt an den prägenden Erfahrungen in meiner Zeit als Gemeindepädagogin in Bremen. Hier habe ich gemerkt, dass Kirche auch beruflich genau der richtige Ort für mich ist und ich die Zusammenarbeit im Team aus Diakonen, Musikern, Küstern, Pastoren, Ehrenamtlichen usw. sehr schätze. Menschen in der Gemeinde vom Anfang ihres Lebens bis zum Ende zu begegnen, ist für mich der Schatz dieses Berufs.
WOCHENBLATT:Wofür schlägt Ihr Herz?
Stephanie Müller: Mich begeistert es auf der einen Seite, Kirche hinaus in die Welt zu tragen — sich also nicht in den eigenen Mauern zu verkriechen, sondern auch auf der Straße sichtbar zu sein. Auf der anderen Seite möchte ich die Welt auch in die Kirche hinein holen und Kirche so gestalten, dass Menschen spüren: "Was hier passiert, hat etwas mit meinem Leben zu tun. Beide Richtungen versuche ich auch digital über meinen Instagram-Account @himmel.richtung.oste zu unterstützen.
WOCHENBLATT:Was machen Sie in Ihrer Freizeit?
Stephanie Müller: Mit meinem Mann und unseren zwei Söhnen habe ich ein Haus in Gräpel bezogen. Im Garten wächst viel Obst, daher ernte, backe und koche ich zurzeit in freien Momenten viel. Außerdem sind wir gern an und auf der Oste und lieben das Geschichtenerzählen am Feuer.
• Stephanie Müller hält den Erntedank-Gottesdienst am Sonntag, 3. Oktober, 10 Uhr.
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