Diether Siegel sucht Gleichgesinnte für ein neues Kindergartenprojekt
Der Wald als Kinderstube
![Diether Siegel möchte einen naturnahen Kindergarten gründen und sucht Gleichgesinnte. Der Look steht schon mal: Siegel hat
eine Kapuzenjacke für die "Ant-Street-Kids" entworfen | Foto: as](https://media04.kreiszeitung-wochenblatt.de/article/2019/07/30/9/348899_L.jpg?1564478385)
- Diether Siegel möchte einen naturnahen Kindergarten gründen und sucht Gleichgesinnte. Der Look steht schon mal: Siegel hat
eine Kapuzenjacke für die "Ant-Street-Kids" entworfen - Foto: as
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as. Vahrendorf. "Wir müssen wieder zurück zur Natur", ist Diether Siegel aus Vahrendorf überzeugt. Der 73-jährige Pensionär, der als Lehrer an verschiedenen Gymnasien in Harburg unterrichtet hat, möchte dabei möglichst früh ansetzen: Er sucht Gleichgesinnte, die Lust haben, ein Konzept für einen neuen Kindergarten zu entwickeln.
Dabei sollen die pädagogischen Elemente stärker als bisher mit einem ökologischen Konzept verknüpft werden. Im Mittelpunkt soll die Natur stehen, die Kinder werden im Wald betreut. "Damit wir unseren Planeten noch retten können, müssen die nachfolgenden Generationen schon im Kindesalter ein grundlegendes Verständnis für die Natur erlangen", sagt der Pädagoge. Dafür gebe es keinen besseren Ort als den Wald.
"Zwar gibt es schon Waldkindergärten in der Region, aber die befinden sich meist in Forsten, nicht einem ursprünglichen Wald." Man könnte, so Siegel, z.B. ein Gelände bereitstellen, auf dem so ein natürlicher Wald entstehen kann. "Die Politik sollte nicht nur Bebauungspläne, sondern auch Bewaldungspläne aufstellen", sagt Siegel. Ein Wald wachse nicht in zwei oder 20 Jahren, so Siegel, aber man könne jetzt die Weichen stellen, damit in 200 Jahren ein Wald entsteht. Zudem helfe die Bewaldung auch gegen den drohenden Klimakollaps der Erde.
Inspiriert von Henry David Thoreau, der sein Leben als Aussteiger im 1854 erschienenen "Walden oder Leben in den Wäldern" schildert, hat Siegel selbst ein Blockhaus in dem Wäldchen neben seinem Haus errichtet. Im Inneren eine große Feuerstelle, drum herum viele Stühle, durch die kleinen Fenster scheint etwas Licht auf das selbst gezimmerte Bett und den Schreibtisch. Es ist ein ursprüngliches Leben. "'Zurück zur Natur', das hat Thoreau wirklich gelebt", so Siegel.
Vor etwa vier Jahren hat Siegel gemeinsam mit seiner Tochter Janka, Erzieherin, eine Kindergruppe ins Leben gerufen, die in der "Walden-Hütte" die Natur entdeckte. Das Konzept: Die Kinder sollen nicht beschult, sondern "bewaldet" werden, von sich aus ihre Umwelt entdecken und lernen. "Gerade im Alter von drei bis sechs Jahren ist der Kontakt zur Natur unheimlich wichtig, das ist die nachhaltigste Periode in der Entwicklung", sagt Siegel. "Der Wald ist unsere gemeinsame Kinderstube auf diesem Planeten und ein erhaltenswertes Erbe für die Zukunft!"
Nach dem Motto "Guter Rat ist nicht teuer" möchte Siegel schauen, ob sein Vorhaben Resonanz findet, und mit Gleichgesinnten am Lagerfeuer besprechen, wie so ein Kindergarten aussehen könnte.
Wer Lust hat, ein neues, naturnahes Konzept für Kindergärten zu gestalten, meldet sich bei Diether Siegel per E-Mail an be-walden2.0@gmx.de.
Redakteur:Anke Settekorn aus Jesteburg |
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