"In den Glückstopf gegriffen"
Hildegard (83) und Günter (84) Lachmann aus Eckel feiern „Diamantene Hochzeit“
as. Eckel.Nach vier Jahren Verlobung ging plötzlich alles ganz schnell: Innerhalb von vier Wochen stellten Hildegard und Günter Lachmann ihre Hochzeit am 2. Dezember 1955 auf die Beine. Heute stößt das Paar aus Eckel bei einem kleinem Empfang auf die diamantene Hochzeit an.
Kennengelernt haben die beiden sich 1950 auf dem Bauernhof. Hildegard war als Magd angestellt und Günter besuchte häufig Freunde auf dem Hof. Beim gemeinsamen Kartenspielen hat es dann „gefunkt“. „Der gefiel mir gleich“, erinnert sich Hildegard Lachmann, die sich zunächst gegen eine Konkurrentin durchsetzen musste.
Nach einem Jahr verlobten sich die beiden, doch bis zur Hochzeit sollte es noch vier Jahre dauern. „Wir mussten ja erstmal Geld sparen“, erklärt die fröhliche Rentnerin. Als dem Paar eine gemeinsame Wohnung angeboten wurde, war es dann soweit. „Das waren noch andere Zeiten. Um zusammenziehen zu können, musste man ja verheiratet sein“, erinnert sich die 83-jährige. Ihr Hochzeitskleid wurde von einer Tante aus Zeven angefertigt, die Schneiderin war. „Wir sind immer mit dem Motorrad zur Anprobe nach Zeven gefahren, eine Stunde hin und eine Stunde zurück - bei Schnee, Eis und Hagel“, so Günter Lachmann (84), der seinen Anzug erst am Hochzeitstag kaufen gehen konnte - vorher erhielt der Zimmermann keinen Urlaub. Mit 30 Gästen haben sie auf dem Dachboden gefeiert und die ganze Nacht durchgetanzt.
Für Tanzabende und gemeinsame Ausflüge mit dem Motorrad hatte das fleißige Paar nur wenig Zeit. Während Günter in Eckel als Zimmermann beschäftigt war, verdingte sich Hildegard Lachmann beim Beerenpflücken oder Felder bestellen. 1957 kam ihr Sohn Klaus zur Welt, und genau sechs Jahre und einen Tag später folgte Tochter Monika.
1969 wechselte der Keyboard-Spieler, der auf festlichen Veranstaltungen für beschwingte Tanzmusik sorgt, zur Bundesbahn. Ab diesem Zeitpunkt waren die ersten Urlaube möglich, die die Eheleute vor allem nach Bayern führten. „Sogar auf dem Watzmann waren wir schon“, berichtet Günter Lachmann stolz.
Bis vor zehn Jahren lebte das Paar in der nach ihrer Hochzeit angemieteten Zwei-Zimmer-Wohnung, zu der sie nach und nach weitere Räume im Wohnhaus anmieten konnten. Mit über 70 Jahren entschlossen sich die beiden dann, auf dem Grundstück ihrer Tochter zu bauen. Der Zimmermann erledigte fast alle Arbeiten am Haus selbst. Den engen Kontakt zur Familie wollen die beiden nicht mehr missen. Mit insgesamt vier Enkelkindern und einer Urenkelin ist immer etwas los. Die unternehmungslustige Hildegard engagiert sich seit mehr als 50 Jahren beim Ortsverein Eckel des Deutschen Roten Kreuzes. Unter anderem leitete sie dort Jugendgruppen und machte Geburtstagsbesuche. Günter ist seit vielen Jahren im Ort aktiv, u.a. bei der Freiwilligen Feuerwehr und im Schützenverein Eckel.
Mit Gymnastik hält sich Hildegard fit, Günter bevorzugt das Trimmrad im Keller. Egal ob Kirchenkaffee, Spiele-Runde, oder Kegelverein, die geselligen Lachmanns sind immer mit dabei. Nur eine Regel gibt es: „Mittagspause muss sein!“, sind sich beide einig. Gerne schauen die beiden nach ihrer Mittagsruhe die Telenovela „Sturm der Liebe“.
Auch nach 60 Jahren Ehe wirken Hildegard und Günter Lachmann noch verliebt. „Mit meinem lieben Mann habe ich in den Glückstopf gegriffen“, verleiht Hildegard ihren Gefühlen Ausdruck. Ihr Mann ergänzt: „Wir sind glücklich und zufrieden!“
Redakteur:Anke Settekorn aus Jesteburg |
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