Unterwegs im "geteilten" Auto - WOCHENBLATT-Redakteur Mitja Schrader testet das neue Carsharing-Angebot in Buxtehude

Das Öffnen mit der Chipkarte funktioniert auf Anhieb | Foto: jd
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mi. Buxtehude. Ein Novum: Als eine der ersten Kleinstädte in Niedersachsen bietet Buxtehude ein Carsharing-System an. Die Idee: Bürger verzichten auf den eigenen Pkw und leihen sich bei Bedarf einfach ein Auto aus, das schont Umwelt und Geldbeutel. Seit Kurzem gibt es das „geteilte Auto“ in der Hansestadt. Ob das Ganze funktioniert? WOCHENBLATT-Redakteur Mitja Schrader hat es ausprobiert. Sein Fazit: Super Service, durchdachtes System mit kleinen Schönheitsfehlern.
Zu Beginn des großen Carsharing-Abenteuers geht es ins Internet. Die Online-Registrierung bei Ford Carsharing. ist selbst für Online-Bestell-Skeptiker wie WOCHENBLATT-Redakteur Mitja Schrader zu begreifen. Ein dicker Pluspunkt! Etwas nervig, es werden viele Daten erfragt, aber das ist heute nun mal so. Wer will, kann auch ganz auf die Onlineregistrierung verzichten und das beim Ford Carsharing-Partner vor Ort erledigen. In Buxtehude ist das das Autohaus Tobaben (Westende 4). Die Kundenkarte, um das Angebot zu nutzen, muss dort ohnehin abgeholt werden.
Also auf zum Autohaus. Mist, das liegt ja im Gewerbegebiet. Wie komme ich da jetzt schnell ohne Auto hin? Hier wäre eine zweite zentralere Registrierungsstelle zum Beispiel bei der Stadt sinnvoll.
Im Autohaus angekommen klappt alles reibungslos. Gabi von Spreckelsen, bei Tobaben zuständig für Kundenbetreuung, kopiert nur schnell den Führerschein und Personalausweis.
Dann gilt es noch, eine Unterschrift zu leisten. Fertig. Zur Belohnung gibt es die Kundenkarte. Die ist so was wie ein Generalschlüssel, mit dem man deutschlandweit alle Autos von Ford Carsharing und zwei weiteren Anbietern öffnen kann.
Mit der „Wunderkarte“ im Gepäck geht es auf zum Bahnhof Buxtehude. Hier soll das Auto stehen - doch welches ist es? Autos gibt es auf den Parkplätzen rund um die Gleisanlagen wie Sand am Meer. Verwirrung macht sich breit: Wo steht nur das Carsharing-Auto? Hier muss die Stadt Buxtehude dringend nachbessern. Hinweisschilder, besser noch ein Eintrag auf dem öffentlichen Stadtplan vor dem Bahnhofs-Gebäude, wären eine große Hilfe. Im Service-Center bei der Bahn gibt es den rettenden Tipp: „Mal auf den Platz für Mietfahrzeuge schauen.“ Tatsächlich endlich ein Schild. „Carsharing“ steht drauf, direkt davor: ein blauer Ford Fiesta.
Das Fahrzeug lässt sich sofort mit der Karte öffnen. Die Fahrt, einmal Verlagshaus und zurück, verläuft bis auf eine Zwangspause zu Beginn, bei der es galt, die Mysterien der Gangschaltung zu ergründen, - wie schön ist doch ein Automatikgetriebe - reibungslos.
Gleiches gilt auch für die Rückgabe an der Station.
Zurück bleibt das gute Gefühl, in Zukunft bei Bedarf in Buxtehude unkompliziert und umweltfreundlich mobil sein zu können.

Zukunftssicher

Laut Zukunftsforschern wird Carsharing immer wichtiger werden. Gerade für die „Generation @“ hat das Smartphone schon heute einen größeren Stellenwert als der eigene Pkw. Das Auto wandelt sich vom Statussymbol zum Gebrauchsgegenstand. Wirtschaftlich gibt im städtischen Umfeld zumindest der Zweitwagen ohnehin kaum noch Sinn. Im Durchschnitt wird ein Pkw eine Stunde am Tag genutzt. Den Rest der Zeit steht er ungenutzt herum.

Konzept zum Klimaschonen

Das Carsharing-Projekt wird in Buxtehude im Rahmen des Klimaschutzkonzeptes durchgeführt. Die Stadt kümmert sich dabei um die notwendige Infrastruktur. Die Autos, zwei Ford Fiesta und ein Focus Kombi, stellt das Autohaus Tobaben zur Verfügung. Ziel ist es, dass Bürger durch einen Mix aus ÖPNV und Carsharing auf ein eigenes-Auto verzichten.

Kosten und Preise

Die Registrierung erfolgt unter www.ford-carsharing.de. Dafür fällt eine einmalige Gebühr an. Bis Ende Juli beträgt diese 9.90 Euro, danach 49.90 Euro. Der Ford Fiesta kostet von 8 bis 22 Uhr 5 Euro pro Stunde ab 22 bis 8 Uhr nur 1,50 Euro. Dazu kommen 19 Cent pro Kilometer. Getankt werden muss, wenn der Tank nur noch ein Viertel voll ist. Das geht bequem per beiliegender Tankkarte, die Kosten dafür sind im Kilometerpreis drin.

Redakteur:

Mitja Schrader

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