Ernährungs- und Gartentipp
Bizarre Etagenzwiebeln: Dieses Gewächs wird von oben geerntet
(nw/tw). Besondere Obst- und Gemüsesorten und deren Verwendung stellen Karin Maring und Matthias Schuh regelmäßig im WOCHENBLATT vor. In dieser Ausgabe präsentieren die Diplom-Oecotrophologin und der Museums-Gärtner, beide vom Freilichtmuseum am Kiekeberg in Rosengarten-Ehestorf, die Etagenzwiebel als Ernährungs- und Gartentipp für den Monat Juni. Denn beim Bummel durch die Gärten auf dem Kiekeberg-Gelände lässt sie sich jetzt entdecken. Die Etagenzwiebel ist eine alte Rarität, bei der die zarten Zwiebelchen oberirdisch auf den Stängeln wachsen. Die Größe erinnert an kleine Perlzwiebeln. Sie enthalten, wie andere Zwiebelsorten, viele wertvolle Vitamine und Mineralstoffe. Durch Erhitzen verlieren Zwiebeln die Schärfe und werden süß, weil Zuckerstoffe freigesetzt werden.
Der Tipp vom Museumsgärtner: Bei dieser Allium-Art findet, anders als bei anderen Zwiebelgewächsen, nicht das unterirdische Speicherorgan Verwendung. Hier werden die oberirdischen Pflanzenteile genutzt. Die Etagenzwiebel bildet keine Blüten und damit auch keine Samen aus, sodass sie über die Brutzwiebel vermehrt werden muss. Also einige kleine Zwiebeln abnehmen und in die Erde setzen. Diese Pflanzenart ist sehr winterhart und treibt im Frühjahr als eine der Ersten aus. Sie kann sofort an den endgültigen Standort ausgepflanzt werden. Die restlichen grünen Stängel lassen sich sogar im Winter noch ernten und als Kraut zum Würzen verwenden.
Ein schneller, leckerer Imbiss: Die kleinen Zwiebeln der Etagenzwiebel von der zarten Silberhaut befreien, in der Pfanne mit dem klein geschnittenen Stängelgrün und Gemüse der Jahreszeit - wie grünem Spargel oder Möhren - in etwas Sonnenblumen- oder Rapsöl einige Minuten dünsten. Mit Kräutern und etwas Pfeffer würzen und mit geraspeltem Käse bestreut genießen. Guten Appetit!
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