Das plant die ABO Wind in Rosengarten
Windpark-Bau in vollem Gange

Elisabeth Nowak, Projektleiterin der ABO Wind, vor einem der Fundamente, auf dem der Turm platziert wird. Der "Hügel" wird nach Beendigung der Bauarbeiten begrünt | Foto: pm
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  • Elisabeth Nowak, Projektleiterin der ABO Wind, vor einem der Fundamente, auf dem der Turm platziert wird. Der "Hügel" wird nach Beendigung der Bauarbeiten begrünt
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Vor Kurzem berichtete das WOCHENBLATT über die für März und April geplante Anlieferung der Windkrafträder für den Rosengarten Windpark II. Mittlerweile sind die Bauarbeiten zwischen Tötensen und Nenndorf im vollen Gange. Grund genug für das WOCHENBLATT, bei der zuständigen Firma ABO Wind nachzufragen, was genau geplant ist. 

Elisabeth Nowak, Projektleiterin der ABO Wind vor einem der Fundamente, aus dem "Ankerstäbe" aus Stahl ragen. Sie dienen der Stabilität | Foto: pm
  • Elisabeth Nowak, Projektleiterin der ABO Wind vor einem der Fundamente, aus dem "Ankerstäbe" aus Stahl ragen. Sie dienen der Stabilität
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Im alten Windpark, der vor mehr als 20 Jahren in Betrieb genommen wurde, gab es fünf Anlagen (vier Enercon-E66, eine Enercon E-40), von denen vier bereits restlos zurückgebaut wurden. Eine der Anlagen soll stehenbleiben und voraussichtlich als Mobilfunkmast genutzt werden.
Im Windpark II entstehen zwei neue Windkraftanlagen (Enercon E-160 / EP5 E3). Zusammen werden sie mit ca. 28 Millionen Kilowattstunden beinahe dreimal so viel Strom produzieren wie die alten Anlagen, erklärt Elisabeth Nowak, Projektleiterin der ABO Wind. Damit können rund 17.000 Personen in ihren Häusern und Wohnungen versorgt werden. Ohnehin sei die Resonanz der Anwohner sowie die Zusammenarbeit mit der Gemeinde Rosengarten gut, sagt Nowak, die bereits seit 2020 mit dem Projekt betraut ist.

Maßnahmen sind in Gang

Im Juni 2023 begann der Abbau der alten Anlagen. Der Bau der neuen Anlagen startete im dritten Quartal des vergangenen Jahres: Kranstellflächen wurden gebaut, Kabel verlegt und die Fundamente mit Durchmesser von 24 Metern gegossen. Dabei wurden etwa 750 bzw. 560 Kubikmeter Beton verarbeitet. "Der Vorteil beim Repowering eines Windparks ist, dass vieles schon da ist", sagt Elisabeth Nowak. Damit meint sie die Infrastruktur, wie etwa die Zuwegung, die lediglich dem Größenmaßstab der neuen Bauteile temporär angepasst werden muss: So werde beispielsweise der Radius einiger Kurven vergrößert. Nicht wiederzuverwenden seien aber die Bestandteile der alten Windräder. Dafür werde der Rohstoff so weit wie möglich recycelt. Verbautes Kupfer sowie Stahl könne beispielsweise wiederverwertet werden, Beton werde zerkleinert und zu Schotter verarbeitet.

Eines der Fundamente, aus dem "Ankerstäbe" aus Stahl ragen. Sie dienen der Stabilität | Foto: pm
  • Eines der Fundamente, aus dem "Ankerstäbe" aus Stahl ragen. Sie dienen der Stabilität
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Strengste Auflagen

"Wir kämpfen um jeden Baum im Bereich der Baustelle", versichert Nowak. So seien Bretterschutzmäntel an einzelnen Bäumen entlang der Baustellenzufahrt angebracht worden, um Schäden beim Transport zu verhindern. Lärm und Schatten seien bei den Windpark-Kritikern immer wieder Themen, doch es gebe keinen Grund zur Sorge, versichert die ABO Wind. Der Lärm-Grenzwert von 45 Dezibel, an den sich gehalten werden muss, dürfe auch hier nicht überschritten werden. Die Richtwerte für den Schattenwurf seien ebenfalls festgelegt und die Einhaltung technisch geregelt. "Wirft eine Windkraftanlage an einem einzelnen Tag mehr als 30 Minuten lang Schatten auf ein Wohnhaus, wird die Anlage automatisch abgeschaltet. Das Gleiche gilt, wenn die Belastung durch Schattenwurf innerhalb eines Jahres 30 Stunden erreicht hat", so die ABO Wind. Unabhängige Arten- und Naturschutzgutachten bestätigten, dass keine Gefährdung für Flora und Fauna bestehe. Was Fledermäuse angeht, würden in Absprache mit der Naturschutzbehörde jahreszeitbedingte, nächtliche Abschaltungen eingerichtet werden.

Die Arbeiten verlaufen, nach kurzen witterungsbedingten Verzögerungen im Dezember, ganz nach Zeitplan, bestätigt Elisabeth Nowak. Im Sommer dieses Jahres soll der Windpark dann in Betrieb genommen werden.

Kabel  | Foto: pm
Bäume in Rosengarten bleiben stehen
Elisabeth Nowak, Projektleiterin der ABO Wind, vor einem der Fundamente, auf dem der Turm platziert wird. Der "Hügel" wird nach Beendigung der Bauarbeiten begrünt | Foto: pm
Elisabeth Nowak, Projektleiterin der ABO Wind vor einem der Fundamente, aus dem "Ankerstäbe" aus Stahl ragen. Sie dienen der Stabilität | Foto: pm
Elisabeth Nowak, Projektleiterin der ABO Wind vor einem der Fundamente, aus dem "Ankerstäbe" aus Stahl ragen. Sie dienen der Stabilität | Foto: pm
Kabel  | Foto: pm
Eines der Fundamente, aus dem "Ankerstäbe" aus Stahl ragen. Sie dienen der Stabilität | Foto: pm
Kabel | Foto: pm

6 Kommentare

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Steffen Steffen Fischer aus Seevetal
am 11.01.2024 um 14:07

Visualisierung einer Jahrtausend Sünde, 
vielen Dank für die Visualisierung dieser menschengemachten Ungeheuerlichkeit. Diese für einen Windjammer erforderlichen ca. 3.500 t Stahlbeton versiegeln den wertvollen Boden auf ewig, vorher verschlingt der Beton & Stahl in der Herstellung noch Unmengen Energie und Ressourcen. Der Eingriff in die Bodenstruktur auch durch die erforderlichen Zufahrtsschneisen ist massiv und hat entsprechende Auswirkungen auf Boden und Grundwasser, für die Ewigkeit. Dazu dann noch das wirklich heuchlerisch-lügnerische Gerde von "... können versorgt werden..." wo erwiesen ist, dass diese untaugliche Energie-Technik aus Wilhelm Busch (Der Müller) Zeiten einzig und allein vom himmlischen Kind abhängig ist, das mehr als launisch ist. Auf den austrocknenden Effekt dieser Riesenrotoren am Standort und dem von denen erzeugten Wake Effekt in Lee möchte ich hier nicht noch eingehen. 
PS: Woher soll denn der windige Strom kommen, wenn so wie seit Tagen ein winterliches Hochdruckgebiet den Wind schlafen legte ?

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Christian Meyer aus Rosengarten
am 13.01.2024 um 17:39

Es ist schon interessant, wie es immer nur 100%-ige Contra- und 100%-ige Pro-Meinungen gibt. Mich würde zwar auch einmal interessieren, wie stark die Auswirkungen auf fliegende Arten durch möglichen Vogelschlag sind aber die Argumente für und wieder solcher Anlagen, die hier aufgeführt werden, sind schon sehr überzogen. Der Mittelweg wird der Richtige sein. Z.B. fände ich es gut, wenn man ENDLICH Anlagen errichtet, in denen bei Energieüberschuss Wasserstoff hergestellt wird (anstatt Anlagen abzuschalten), der bei Windflauten dann z.B. zur Stromproduktion dient (ähnlich einem Wasserspeicherkraftwerk in den Bergen).
Es ist immer das Zusammenspiel aus guten Lösungen und Rücksicht auf die Anwohner (hier übrigens ca. 650m entfernt zu nördlicher Bebauung / wg. mögl. Schattenwurf), die ein großes Ganzes ergeben.

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Steffen Steffen Fischer aus Seevetal
am 15.01.2024 um 10:37

"Energie Überschuss", um damit Wasserstoff herzustellen ... gleich wohlklingend wie das so oft fälschlich verwendete "EnergieWende".
Energie kann nicht gewendet werden, nur umgewandelt und das unter den Zwängen der Physik mit ihren ideologiefreien Energieerhaltungssätzen. Somit gibt es auch keinen "Energieüberschuss". Wenn mit Luftströmung bremsenden Windrädern der Luftströmung Energie entzogen und diese auch noch durch die Rotoren in Turbolenzen versetzt wird, fehlt der Luftströmung Energie, um z.B. Regenwolken ins Binnenland zu transportieren. Das nennt sich dann Wake Effekt mit den sich inzwischen zeigenden Dürreeffekten. Bei Windstärken > 9 / 10 Beaufort müssen die Windjammer abgestellt werden, da sonst der Totalschaden rotiert. 
Mit Wasserstoff sollten sich die Interessierten näher beschäftigen, denn die damit verkündete grüne  Problemlösung wird es nicht geben können. Auch hier setzt die Physik naturwissenschaftliche Grenzen. Eine Elektrolyse zur H2 Erzeugung frisst schon mal 30 % der eingesetzten Primärenergie, zudem benötigt Elektrolyse einen dauerhaft hohen, konstanten Stromfluss, den Windjammer bekannter Weise nicht liefern können. Die nächsten ca 25 % Energieverlust gehen dann für eine H2 Speicherung drauf, denn H2 kann nur unter extremen Druck (500-700 bar) oder extrem tiefen Temperaturen ( - 253 Grad C). Als nutzbare Energie in H2 gespeichert bleiben - abgesehen von den immensen Lagerkosten - ca. 30 % der Primärenergie. Das dies niemals wirtschaftlich sein kann, erübrigt sich zu erwähnen. Das grünwillig ruinierte Kraftwerk Moorburg hatte einen Wirkungsgrad von 48 % und hat im Nebenerwerb auch noch Rohstoffe (Gips, hochfeine Asche, Schlackedünger) produziert. Es gibt sicher gute Lösungen, aber Windmühlen sind es sicher nicht, zumal deren Abhängigkeit vom himmlischen Kinde nur für Märchenbücher oder deren Autoren als Hoffnungsträger reicht.