Gemeinde Wulfsen und Landkreid kooperieren
Wulfsener Mühlenteich kann endlich entschlammt werden
Große Freude bei den Wulfsenern: Nach zwei Jahren umfangreicher Vorbereitung und einer sehr konstruktiven Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde Wulfsen und der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) erteilte der Landkreis Harburg jetzt die Genehmigung zur Entschlammung des Mühlenteiches. Damit ist der Weg frei zum Erhalt des Teiches.
Der Mühlenteich in Wulfsen ist in wesentlichen Teilen erheblich verlandet. Das zeigt sich bereits daran, dass neue Baumgruppen mitten im Wasser wachsen. Vor fast 30 Jahren wurde der Teich zuletzt vom Schlamm befreit, nun ist es wieder so weit.
Planungen für Entschlammung laufen seit 2018
Der Grundstein für die erfolgreiche Zusammenarbeit von Landkreis und Gemeinde wurde bereits 2018 gelegt, als der Unterlauf der Aue in Wulfsen als Lebensraum für Fische und Kleinstorganismen renaturiert wurde, indem man gröberes Material in die Aue einbrachte. Eine Begehung der Aue in diesem Zusammenhang gemeinsam mit Landwirten, dem Kreisverband der Wasser- und Bodenverbände Harburg, dem örtlichem Angelverein und dem damaligen UNB-Leiter Detlef Gumz war Anlass für erste Gespräche über den Mühlenteich. Damals führte Gumz den Teilnehmern die schädlichen Auswirkungen von Sediment- und Sandfrachten für das Leben im Unterlauf des Gewässers vor Augen. So sorgte in den Folgejahren der Verlust der natürlichen Funktion des Mühlenteiches als Sandfang zunehmend für eine Verschlechterung der ökologischen Gewässerqualität. Darüber hinaus hat die Schlammablagerungen auch eine Beeinträchtigung der Wasserqualität und Sauerstoffmangel zur Folge. Dies kann durch die geplante Entschlammung jetzt behoben werden. Eine regelmäßige Entschlammung ist somit in mehrfacher Hinsicht sinnvoll und notwendig.
Mühlenteich ist auch Bestandteil von Denkmalensemble
Nicht zuletzt hat der Mühlenteich auch für das Dorf eine wichtige Bedeutung als orts- und landschaftsbildprägendes Element, für die Naherholung und als Bestandteil des Denkmalensembles der Mühlenanlage. Schließlich führt die Gemeinde Wulfsen das Mühlrad und den Aubach in ihrem Wappen. Kurzum: Der Mühlenteich und der Aubach sind ein Kleinod für Wulfsen und sollen dies auch bleiben.
Im September 2022 brachten Bürgermeister Matthias Kruse und der Vorsitzende des Bauausschusses, Andreas Krecek (beide CDU), gemeinsam mit dem stellvertretenden Bürgermeister Oliver Drewes (FDP) den Antrag in den Gemeinderat ein, das Projekt in Angriff zu nehmen. Besonders hilfreich war für die Gemeinde seitdem die tatkräftige Begleitung des Projektes durch Detlef Gumz als UNB-Vertreter.
Nach umfangreichen Vorgesprächen mit den Fachdienststellen des Landkreises folgte die Planung gemeinsam mit Matthias Nickel und Jan Stöber vom Kreisverband der Wasser- und Bodenverbände. Die Beprobung und chemische Analyse des Teichschlamms auf eventuelle Schadstoffe im Sommer vergangenen Jahres ergab, dass das Material unbedenklich auf umliegenden Flächen ausgebracht werden kann. Eine teure Entsorgung ist nicht erforderlich. Die Landwirtschaftskammer begleitete die Auswahl geeigneter Flächen. So konnte der Gemeinderat schließlich im September dieses Jahres den Beschluss zur Umsetzung der Maßnahme mit großer Mehrheit fassen.
Jetzt fand ein erster Vor-Ort-Termin mit Vertretern des Landkreises, des Kreisverbandes, der Gemeinde und dem Mühlenbesitzer statt, um Einzelheiten der Erhaltungsmaßnahme abzustimmen. Unter anderem wurde einvernehmlich festgelegt, in welchen Uferbereichen der Bewuchs (überwiegend Weiden und Erlen) zurückgeschnitten werden kann, um dem Kreisverband den Zugang zum Teich zu ermöglichen. Zudem wies Kreisarchäologe Dr. Jochen Brandt als Vertreter der Unteren Denkmalschutzbehörde auf die Bedeutsamkeit einiger Flächen im Umkreis der Mühle als archäologische Fundstellen hin. Das Wehr des Teiches ist bereits geöffnet, damit das Wasser langsam ablaufen und der Teichgrund trockenfallen kann. Ober- und Unterlieger entlang der Aue wurden hierüber informiert.
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
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