Bürgermeisterin bat zum Online-Bauernrechnen
Stetig sinkende Einwohnerzahlen geben in Garstedt großen Anlass zur Sorge
ce. Garstedt. "Die Gemeinde Garstedt 'schrumpft', und die abnehmenden Einwohnerzahlen geben Anlass zur Sorge." Das betonte Garstedts Bürgermeisterin Christa Beyer kürzlich beim Bauernrechnen, das Corona-bedingt auch in diesem Jahr nur online stattfinden konnte. Rund 50 Gäste hatten sich zugeschaltet. Während - so Beyer weiter - 2011 noch insgesamt 1.561 Personen mit Haupt- und Nebenwohnsitz in Garstedt gelebt hätten, seien es im vergangenen Jahr nur noch 1.498 gewesen.
"Wir liegen erstmals seit langer Zeit unter der 1.500er-Marke. Dagegen müssen wir etwas unternehmen", erklärte Christa Beyer. Künftig gelte es, verstärkt jüngere Menschen bzw. Familien in das Dorf zu "locken", zumal auch die Zahl der Geburten lediglich von sechs in 2020 auf neun in 2021 angestiegen sei.
Erfreut zeigte sich das Gemeindeoberhaupt über die Zusammensetzung des neuen Rates: "Mit der guten Mischung aus Newcomern und erfahrenen Mandatsträgern können wir für unseren Ort viel Gutes bewegen."
Als wichtige Ratsentscheidungen des vergangenen Jahres nannte Christa Beyer unter anderem den Beschluss zur Beteiligung der Träger öffentlicher Belange bei der Änderung des Bebauungsplanes "Dorfmitte" und die Bildung eines neuen Ausschusses für Dorfentwicklung.
Apropos Dorfentwicklung: Für den geplanten Neubau auf dem Gelände des ehemaligen Gasthauses "Zum Spieker", wo bezahlbarer, barrierearmer Wohnraum und neue Räumlichkeiten für die Gemeindeverwaltung vorgesehen seien, fehlt laut Christa Beyer aktuell noch die Genehmigung des Bauamtes des Landkreises Harburg. "Womöglich muss dort mehr Gewerbe Einzug halten", erklärte Christa Beyer.
Die positive Finanzlage der Gemeinde beleuchtete Patrice Jokubeit von der Samtgemeinde-Kämmerei. Sie hob hervor, dass Garstedt in diesem Jahr nach der Gemeinde Salzhausen die zweithöchste Steuerkraft besitze und mit 14,3 Prozent am Einkommen der Samtgemeinde Salzhausen beteiligt sei. Die stark gestiegenen Umlagezahlungen an den Landkreis und die Samtgemeinde hätten jedoch zu einer Verringerung der frei verfügbaren Haushaltsmittel in der Gemeindekasse geführt.
Samtgemeinde-Bürgermeister Wolfgang Krause kündigte an, dass das Dialogverfahren zum geplanten Kiesabbau in der Region (das WOCHENBLATT berichtete) in Präsenzveranstaltungen fortgesetzt werden solle, sobald die Pandemie-Bedingungen dies zuließen. Mit Blick auf die Pläne der Deutschen Bahn, östlich der A7 eine Alpha-E-Hochgeschwindigkeitstrasse zu planen, mahnte Krause: "Die Samtgemeinde muss aufpassen, dass sie durch eine solche Trasse nicht zerteilt wird." Derzeit sei noch unklar, ob auf der Strecke Personen- und/oder Güterverkehr verkehren solle.
Ins Internet übertragen wurde das Bauernrechnen aus dem - so Christa Beyer - "kleinen Garstedter Sendesaal" des Gemeindebüros. Beyer: "Im nächsten Jahr wollen wir versuchen, diese Veranstaltung wieder in bewährter Form mit Karten- und Würfelspielen durchzuführen."
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
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