Opfer legt Revision ein
Wird Prozess um Schläge gegen Polizisten neu aufgerollt?
thl. Seevetal. Wird der Prozess um die Prügelei im Rahmen des Meckelfelder Dorffestes im August 2015 zum vierten Mal aufgerollt? Ausgeschlossen ist das nicht, denn der Polizist (35), der damals in Ausübung seines Dienstes vor der Gaststätte "Schnurrbart" eine Prügelei schlichten wollte und dabei ins Koma geschlagen wurde, hat gegen das jüngste Urteil des Lüneburger Landgerichtes Revision eingelegt. Das bestätigt Dr. Susanne Ehret, Sprecherin des Lüneburger Landgerichtes, dem WOCHENBLATT auf Nachfrage.
Wie berichtet, war der heute 35-jährige Angeklagte in erster Instanz vom Amtsgericht Winsen wegen gefährlicher Köperverletzung und Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte zu einer Haftstrafe von vier Jahren verurteilt und noch im Gerichtssaal festgenommen worden. Im Berufungsverfahren hob das Landgericht das Urteil teilweise auf und verhängte eine Haftstrafe von drei Jahren und sechs Monaten. Dieses Urteil wurde jedoch wegen einer widersprüchlichen Beweiswürdigung vom Oberlandesgericht Celle kassiert und eine andere Kammer des Lüneburger Landgerichtes zurückverwiesen. Dort kamen die Richter jetzt - über vier Jahre nach der Tat - zu einer völlig anderen Meinung, sahen Widersprüche in den Zeugenaussagen und sprachen den Angeklagten frei. Dagegen will das Opfer, das mehrere bleibende Schäden erlitten hat, angehen.
Wann das Oberlandesgericht Celle über die Revision entscheidet, ist derzeit offen.
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