Kindertagsstätte Osterbülte
Einem Braunbären die Zähne geputz
Das große Gebiss zieht gleich den Blick der Kinder auf sich. Louis guckt erst interessiert, dann traut er sich – und begeistert zählt er unter dem aufmerksamen Blick von Dr. Birgitta Abraham die Zähne im Mund des großen Braunbären durch. 32 – passt, alle Zähne vorhanden. Danach heißt es Mundhygiene: Louis schnappt sich die große Zahnbürste und zeigt, wie richtiges Zähneputzen funktioniert. Viel Spaß und Freude hatten die 21 Kinder der Kindertagesstätte Osterbülte aus Winsen bei ihrem Besuch im Gesundheitsamt in Winsen. Der Jugendzahnärztliche Dienst des Landkreises Harburg hatte die Kindergartenkinder zu einem zahnfreundlichen Vormittag eingeladen.
Zähneputzen früh vermitteln
Das Programm war ganz der Zahnprophylaxe gewidmet. Dr. Birgitta Abraham, die Leiterin des jugendzahnärztlichen Dienstes, und ihr Team, vermittelten den Mädchen und Jungen Basiswissen rund um die Zahngesundheit. „Wir wollen bei den Kindern auf spielerische Weise die Eigenverantwortlichkeit für ihre Zähne und die tägliche Zahnpflege wecken und ihnen zeigen, dass sie keine Angst vor dem Zahnarzt haben müssen“, sagt Dr. Abraham.
Zum Auftakt stärkten sich alle bei einem gemeinsamen zahngesunden Frühstück. „Dadurch sollen die Kinder lernen, was alles zu einem ausgewogenen gesunden Frühstück gehört“, sagt die Jugendzahnärztin. Denn vieles, was Kinder so lieben, ist zuckerlastig und für die Zähne fatal.
Danach lernten die Kinder spielerisch und mit viel Spaß vieles über zahngesunde Ernährung, Zahnpflege und über die Untersuchung am Zahnarztstuhl. In einem Zahnputzraum konnten die Kinder unter Anleitung der zahnmedizinischen Prophylaxefachkräfte des Jugendzahnärztlichen Dienstes das praktische Zähneputzen üben.
Im Behandlungsraum lernten die Mädchen und Jungen einen Behandlungsstuhl kennen. Als „Zahnärzte“ untersuchten sie sich gegenseitig die Zähne und merkten: Vor dem Gang zum Zahnarzt muss man keine Angst haben.
Verantwortung für die eigene Gesundheit
Dr. Birgitta Abraham betont die Wichtigkeit solcher Aktionen, die während der Corona-Pandemie nicht möglich waren. „Die Kinder sollen möglichst frühzeitig an das Thema Zahngesundheit und Mundhygiene herangeführt werden, um die Basis für starke, gesunde Zähne bis ins Erwachsenenalter zu legen“, hebt sie hervor. „Wichtig ist es, die Kinder zu motivieren, ihre Zähne ganz selbstverständlich zu pflegen und Verantwortung für ihre Zahngesundheit zu übernehmen.“ Dabei sind auch die Eltern gefragt, um ihren Nachwuchs zu unterstützen. „Das Nachputzen der Zähne durch die Eltern ist mindestens bis zum Ende der zweiten Klasse notwendig, da vorher die motorischen Fähigkeiten meist noch nicht ausgereift sind.“
Der Jugendzahnärztliche Dienst des Landkreises Harburg setzt sich seit Jahren für eine Verbesserung der Mundgesundheit, beginnend bei den Kleinsten, ein und bietet dazu unter anderem regelmäßig kostenfreie zahnärztliche Vorsorgeuntersuchungen in den Kindertagesstätten und Schulen an. Beim Jugendzahnärztlichen Dienst sind fünf Prophylaxefachkräfte, zwei zahnmedizinische Fachangestellte und zwei Zahnärztinnen beschäftigt. Außerdem unterstützen 16 niedergelassene Zahnärzte bei den Untersuchungen. Jährlich werden insgesamt etwa 20.000 Kinder in Krippen, Kindergärten und Schulen betreut.
Zusätzlich zu den Vorsorgeuntersuchungen erklären die Prophylaxefachkräfte mit altersgerechten Prophylaxeimpulsen in Kindergärten und Schulen sowie in Aufklärungsgesprächen, wie wichtig Milchzähne für ein gesundes Aufwachsen sind und wie es gelingen kann, dass Kinderzähne von Anfang an gesund bleiben. „Durch zahnärztliche Untersuchungen mit Rückmeldungen an die Eltern, zahngesundheitliche Aufklärung in den Kindergartengruppen und Schulklassen und Stärkung des Gesundheitsbewusstseins bei den Kindern und Eltern wollen wir dazu beitragen, dass die Zahngesundheit unserer Kinder weiter verbessert wird“, sagt Dr. Abraham.
Das zahlt sich aus. Nach aktuellen Zahlen hatten im vergangenen Schuljahr 85 Prozent der untersuchten Kindergartenkinder im Landkreis naturgesunde Zähne. Dieses durchaus positive Ergebnis setzt sich bei den Grundschulkindern allerdings nicht fort: Hier hatten nur noch 58 Prozent aller untersuchten Kinder naturgesunde Zähne.
Redakteur:Sven Rathert aus Seevetal | |
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