Finden Forscher Spuren uralter Siedlungen? Ausgrabungen vor Bau der Westumfahrung Hittfeld
![Im Jahr 2012 fanden Ausgrabungen des Helms Museums im Bereich des jetzigen Lidl-Marktes statt. Dabei wurden Spuren einer alten Siedlung gefunden | Foto: Archiv](https://media04.kreiszeitung-wochenblatt.de/article/2014/06/20/0/91580_L.png?1554488471)
- Im Jahr 2012 fanden Ausgrabungen des Helms Museums im Bereich des jetzigen Lidl-Marktes statt. Dabei wurden Spuren einer alten Siedlung gefunden
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kb. Seevetal. Die Bauarbeiten zur Westumfahrung Hittfeld beginnen zwar erst im September, doch die ersten Bagger rollen schon jetzt: Ab Montag, 23. Juni, führt das Grabungsunternehmen „ArchaeoFirm“ aus Isernhagen bei Hannover im Auftrag der Bodendenkmalpflege des Landkreises Harburg eine archäologische Ausgrabung durch. Gegraben wird auf zwei Flächen: zunächst auf einem 8.650 Quadratmeter großen Fundplatz nördlich der Kreisstraße 11. Anschließend sucht „ArchaeoFirm“ auf einer zweiten, 3.500 Quadratmeter großen Fläche zwischen der Kreisstraße 39 und „Am Radeland“ nach Spuren der Siedlungsgeschichte im Landkreis Harburg. Die Ausgrabungen werden rechtzeitig vor Baubeginn abgeschlossen.
„Vor Bauvorhaben untersucht das Helms-Museum üblicherweise Flächen, auf denen wir Funde vermuten“, erläutert Kreisarchäologe Dr. Jochen Brandt. In Hittfeld waren die Archäologen des Helms-Museums bei der Voruntersuchung im März auf Siedlungsspuren gestoßen, die vermutlich aus dem ersten Jahrtausend vor Christus, also aus der Bronze- oder Eisenzeit stammen. „Bisher haben wir noch zu wenig Fundmaterial, um beide Siedlungen genauer zu datieren“, so Brandt. „Unser Ziel ist es, die beiden Bodendenkmäler, die im Bereich der Trasse der neuen Westumfahrung liegen, zu dokumentieren und für die Nachwelt zu sichern.“
Mit spektakulären Funden rechnet der Kreisarchäologe nicht unbedingt: „Wenn es gut läuft, können wir auf den Teilflächen ganze Siedlungsstrukturen ermitteln und bekommen einen weiteren Einblick in das Leben der Menschen im Landkreis Harburg vor rund 2.500 Jahren. Die Bewohner scheinen die Siedlungen damals gezielt aufgegeben zu haben. In der Regel bleiben dann nur Keramikscherben und Steingeräte zurück.“
Die Kosten der Ausgrabung in Höhe von 32.000 Euro trägt die Gemeinde Seevetal.
Redakteur:Katja Bendig aus Seevetal |
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