Prächtige Riesenlilie aus Vorgarten gestohlen
Für den Blumendiebstahl dringen Diebe auf das Grundstück in Hittfeld vor. Dieser Übergriff in die Privatsphäre macht ihn so erschreckend
ts. Hittfeld. Ein Unbekannter hat eine blühende Riesenlilie aus dem Garten eines Einfamilienhauses in Hittfeld gestohlen. Bei dem dreisten Blumenklau in der Nacht ließ sich der Täter auch nicht von dem Licht, das ein Bewegungsmelder auslöste, abschrecken "Das ist unfassbar. Leute gehen auf Grundstücke und stehlen Blumen", sagt Gartenbesitzerin Renate Mrosek.
Es ist nicht der einzige Fall von Blumendiebstahl in der ruhig gelegenen Siedlung "Am Redder", die überwiegend von Einfamilienhäusern und Gärten geprägt ist. Vor etwa drei Wochen sei von dem Nachbargrundstück ebenfalls eine Lilie abgerissen und entwendet worden, sagt Renate Mrosek.
Vor vier Jahren hat sie die Riesenlilie vor ihrem Haus gepflanzt. Immer im Monat Juli blüht sie, nur bis zu drei Wochen im Jahr dauert die Pracht. Als sich der Diebstahl ereignete, war Renate Mrosek im Urlaub. Ihre Schwägerin Brigitte Gusiur hütete das Haus. Noch um 23 Uhr habe sie einen Blick in den Garten geworfen - und nichts Auffälliges bemerkt. Erst später muss der Blumendieb den Garten betreten und den Stängel mit den weißen, intensiv duftenden Blüten abgerissen haben. Am nächsten Morgen hat Brigitte Gusiur den Verlust der 1,80 langen Riesenlilie bemerkt. "Ich war geschockt, wütend, alles zugleich", sagt sie.
Pflanzenschwund im Garten ist Renate Mrosek gewohnt. Rehe dringen gelegentlich in die Straße "Am Redder" vor, fressen Rosen oder Stiefmütterchen. Lilien aber rühren die Tiere nicht an, sie würden ihnen nicht bekommen. Die typischen Tierspuren fehlen. Andere Blumen sind unbeschädigt geblieben. "Nichts ist zertrampelt. Jemand hat zielstrebig diese Blume gepflückt", sagt Renate Mrosek.
Der prachtvolle Anblick dürfte kaum der Grund für den Diebstahl gewesen sein. Vom Stängel abgetrennt, dürfte Lilie nur etwa zwei bis drei Tage lang blühen. Renate Mrosek hat eine eine Theorie, warum sich die Diebe ausschließlich Lilien ausgesucht haben. "Wir haben gehört, dass die Lilie zu Rauschmittel verarbeitet und Tabak beigefügt wird", sagt sie. Wirkstoffen, die überwiegend in den Blüten enthalten seien, wird in Internetforen eine narkotische und euphorisierende Wirkung nachgesagt.
Es ist nicht der materielle Verlust, der die leidenschaftliche Gärtnerin so betroffen macht. Eine Riesenlilienzwiebel kostet im Gartenfachmarkt um die sechs bis 13 Euro. Es ist die Verletzung ihrer Privatsphäre, die ihr ein unangenehmes Gefühl berietet. "Man muss auf das Grundstück, um an die Lilien heranzukommen, und das hat mich so erschreckt", sagt Renate Mrosek.
Gelegentlich stehlen einige wenige Menschen auch Pflanzen von öffentlichen Beeten in der Gemeinde Seevetal. Das seien aber wenige Einzelfälle, sagt Bauamtsleiter Gerd Rexrodt. Ein Trend zu seiner sinkenden Moral lasse sich daraus nicht erkennen.
Redakteur:Thomas Sulzyc aus Seevetal | |
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