Eiserne Hochzeit in Ramelsloh
Seit über 65 Jahren sind die Juderjahns füreinander da
"Rücksicht und Ehrlichkeit" sind laut Brigitte Juderjahn die Schlüsselfaktoren für eine glückliche Ehe. "Und über alles zu sprechen, das ist ganz wichtig", sagt die Ramelsloherin nachdrücklich. Ob man Beziehungstipps von anderen Menschen Gehör schenkt, obliegt jedem selber. Möchte man allerdings Tipps annehmen, dann sind die beiden gebürtigen Pommerer sicherlich eine gute Wahl. Die beiden Eheleute feiern kommende Woche ihren 65. Hochzeitstag und damit die eiserne Hochzeit, in Marxen. "In kleinem Kreise nur, wir sind ca. 30 Leute", lacht die 87-Jährige. Das ist allerdings durchaus ein "kleiner Kreis", wenn man bedenkt, dass die beiden leidenschaftlichen Radfahrer 3 Kinder, 7 Enkel und 2 Urenkel zu ihrem Stammbaum zählen dürfen.
Drei Wohnmobile nannten sie ihr Eigen
Die agile Rentnerin fährt heute noch beachtliche 5.000 Kilometer im Jahr. "Einmal am Tag brauche ich das", sagt die Hausfrau. Kennengelernt haben die beiden Eheleute sich durch Brigitte Juderjahns Bruder, mit welchem Siegfried befreundet war. Endgültig ist das Eis dann 1956 auf der Hochzeit ihrer Schwester gebrochen. "Ich war dort Tischherr" sagt der 89-Jährige schmunzelnd und schaut seine Frau an. Zwei Jahre später, 1958, heirateten die beiden dann in Mölln. Dass das Ehepaar sich umeinander kümmert, spürt man deutlich. Vor Kurzem hatte Siegfried eine aufwendigere Operation und freut sich, dass es mittlerweile bergauf geht und er auch ohne seinen "Hackenporsche" wieder laufen kann. Nun steht der nächsten Reise der beiden, auch anlässlich ihres Ehrentages, nach Büsum, nichts mehr im Wege. Seit über 40 Jahren fahren sie mittlerweile begeistert mit ihrem Wohnmobil durch ganz Europa. "Skandinavien ist wohl unser Lieblingsziel gewesen" sagt der ehemalige Tischler. "Heutzutage belassen wir es bei Deutschland, das ist aber auch sehr schön."
Die Kunst liegt im Detail
Im Jahre 1959 bezogen die Eheleute ihre erste gemeinsame Wohnung in Ramelsloh, 8 Jahre später ihr eigenes Haus, in welchem sie bis heute wohnen. Anfang der 1970er Jahre baute Siegfried Juderjahn ein komplettes Segelboot mit 5 Metern Länge, welches die Jungfernfahrt auf der Elbe in Hoopte feierte. Das Boote bauen ließ ihn nicht los und so baute er im Laufe seines Lebens diverse Boote, die darauffolgenden allerdings in einem etwas kleineren Maßstab. Zwei bemerkenswert detailreiche Modellboote stehen heute noch in einer Vitrine im Obergeschoss und können sogar per Fernsteuerung gefahren werden. Wie es sich für einen Tischler gehört, ist selbstverständlich alles aus Holz. Der Tipp der Juderjahns für alle Liebenden, die ebenfalls eine eiserne Hochzeit erreichen wollen: "Wenn man sich streitet, muss man sich vertragen bevor die Sonne untergeht."
Redakteur:Sven Rathert aus Seevetal | |
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