Wahlkampf bei den Lobbyisten
Die Bundestagskandidaten im Landkreis Harburg trafen sich zur Podiumsdiskussion. Thema: Arbeitsmarkt
kb. Hittfeld. Wahlkampf oder Lobbyistenarbeit? Eine ordentliche Mischung aus beidem erwartete die rund 50 Gäste - die meisten kamen aus der Politik - am Montagabend in der Burg Seevetal in Hittfeld. Der Bundesarbeitgeberverband der Personaldienstleister (BAP) hatte die Bundestagskandidaten der Parteien im Kreis zur Podiumsdiskussion eingeladen. Thema: „Zwischen Sicherheit und Flexibilität: Der Arbeitsmarkt im Landkreis Harburg“. Mit dabei Svenja Stadler (SPD), Michael Grosse-Brömer (CDU), Nicole Bracht-Bendt (FDP) und der Kreisgeschäftsführer der Grünen, Joachim Bartels, der für die Direktkandidatin Martina Lammers gekommen war.
Wirklich viel über die Arbeitsmarktsituation im Landkreis erfuhren die Zuhörer dann aber nicht - dafür entbrannte eine zum Teil emotional geführte Diskussion über das Für und Wider der Zeitarbeit. Die sei super, lediglich einige schwarze Schafe würden die Branche in Verruf bringen, so der Tenor von Sebastian Lazay, Vizepräsident der BAP. Einen Eingriff der Politik in die Lohngestaltung - Stichwort Mindestlohn - lehnte er ab: „Ich halte nichts von der Regelungswut in Deutschland.“ Bracht-Bendt und Grosse-Brömer stimmten dem zu. "Gewerkschaften und Arbeitgeber sollen die Löhne gestalten - die Politik soll sich da raushalten", so Grosse-Brömer.
Dass Zeitarbeit unbefristete Beschäftigung nicht ersetzen und in Lohndumping gipfeln dürfe, forderte Svenja Stadler. Erst kürzlich waren die Zustände in deutschen Schlachthöfen ins Kreuzfeuer der Kritik geraten. Und, so die SPD-Kandidatin: „Junge Menschen wollen planen, das geht nur mit unbefristeten Arbeitsverträgen.“
Redakteur:Katja Bendig aus Seevetal |
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