Fleestedt - Winsener Landstraße
Bürger fordern Schutz vor Lärm & Rasern

Anwohner der Winsener Landstraße empfinden den Verkehrslärm und die Raserei vor ihrer Haustür als unerträglich | Foto: ts
  • Anwohner der Winsener Landstraße empfinden den Verkehrslärm und die Raserei vor ihrer Haustür als unerträglich
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ts. Fleestedt. Anwohner der Winsener Landstraße fordern, den Verkehr an Fleestedts wichtigster innerörtlicher Straße einzuschränken. Die Lautstärke des Verkehrslärms, die Raserei vor ihren Häusern, die Dichte des Lkw-Durchgangsverkehrs und die Luftverschmutzung haben ihrer Ansicht nach ein nicht mehr hinnehmbares Maß erreicht.
Mit einem Schreiben haben sie sich an die Gemeindeverwaltung gewandt. Bei einem Ortstermin mit dem WOCHENBLATT in Höhe der Winsener Landstraße 90 bis 100 haben sie jetzt ihren Protest öffentlich gemacht. Hier nahe des Ortsausgangs in Richtung Karoxbostel nutzen Autofahrer und Motorradfahrer die lange Gerade offenbar gern, um Gas zu geben.
"Nachts bei offenem Fenster zu schlafen, kann man hier vergessen", sagt Anwohner Thorsten Mannke, "ab 20 Uhr kommen die Adrenalin-Junkies und nageln die Straße runter." Dabei sind Raser und sogenannte PS-Poser, die mit laut aufheulendem Motor auf sich aufmerksam machen, nicht das alleinige Problem. Der tägliche Verkehrslärm am Tage, vor allem zur Hauptverkehrszeit, macht den Anwohnern ebenso zu schaffen.
Die Deutsche Bahn habe zwar die Lücke in der Lärmschutzwand entlang der Bahngleise vor einigen Wochen geschlossen und damit eine Lärmquelle beseitigt. Gefühlt habe sich die Lärmbelästigung entlang der Winsener Landstraße nicht verändert - zu laut sei der Kraftfahrzeugverkehr.
Polizei oder Verwaltung sollten nach den Sommerferien eine Verkehrszählung an der Winsener Landstraße durchführen, wünschen sich die Anwohner. Sie sind davon überzeugt, dass die Zahlen ihre Eindrücke bestätigen würden. "Wenn ich mit meinem Auto rückwärts von meiner Auffahrt auf die Straße fahren will, muss ich bisweilen zehn Minuten warten und, wenn sich eine Lücke bietet, im hohen Tempo herausfahren", sagt Kornelia Heß. Ihr Sohn sitzt im Rollstuhl. Mit ihm zu Fuß die Straße zu überqueren, um auf den Fußweg zu gelangen, sei oft nur schwer zu bewerkstelligen.
Die Anwohner schlagen mehrere Maßnahmen vor, die helfen könnten, die Verkehrsbelastung zu drosseln. Dialog-Displays, die Autofahrer auf zu schnelles Fahren aufmerksam machen, wären ein Anfang. Im Ortszentrum an der Winsener Landstraße gibt es sie bereits. Eine bauliche Bremse am Ortseingang, ein verschwenkte Einfahrt zum Beispiel, könnte ihrer Meinung nach Abhilfe schaffen.
Ein zeitlich begrenztes Tempolimit in der Nacht ist ein weiterer Vorschlag. Vorbild ist die Tempo-30-Regelung von 22 bis 6 Uhr in der Winsener Straße im benachbarten Hamburg-Harburg. Mit Hinweis auf die 300 Meter entfernte Grundschule halten die Anwohner auch eine ganztägige Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 30 in Höhe der Hausnummern 80 bis 110 für angemessen.

In Hamburg sogar Tempo 30 auf wichtigen Verkehrsadern
(ts). Die Freie und Hansestadt Hamburg setzt ihren Lärmaktionsplan 2018 um und hat zu Beginn des Jahres an sechs Hauptverkehrsstraßen Tempo-30-Schilder aufgestellt. Diese gelten zwischen 22 und 6 Uhr. Weitere Straßen sollen folgen.

Redakteur:

Thomas Sulzyc aus Seevetal

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