100 Tage im Bürgermeisteramt
Emily Weede (CDU) will ein grünes Netz über Seevetal spannen

Seevetals Bürgermeisterin Emily Weede in ihrem Arbeitszimmer im Rathaus | Foto: ts
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ts. Seevetal. Im Interview spricht Seevetals Bürgermeisterin Emily Weede (CDU) über ihre ersten 100 Tage im Amt.
WOCHENBLATT: Haben Sie in den ersten 100 Tagen Amtszeit bereits politischen Gegenwind verspürt?
Emily Weede: Die Bezeichnung "Gegenwind" wäre zu hoch gegriffen. Aber die Politik hat ihren Unmut über ein Kommunikationsdefizit zu der möglichen städtebaulichen Entwicklung der Schulstraße in Maschen zum Ausdruck gebracht. Die Mitglieder des Gemeinderates und des Ortsrates haben leider aus der Zeitung davon erfahren, dass die Gemeinde Seevetal Aussicht auf Förderung aus dem Bundesprogramm "Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren" hat, nachdem der Bundestagsabgeordnete Michael Grosse-Brömer eine Pressemitteilung herausgegeben hatte. Mir hat geholfen, dass ich vielen Menschen in Seevetal bekannt bin. Die meisten wissen, dass ich sehr offen kommuniziere und wir es in der Verwaltung in diesem Fall mit einer Verkettung unglücklicher Umstände zu tun hatten und das so etwas wirklich nicht mein Stil ist.
WOCHENBLATT: Beschreiben Sie bitte Ihren Führungsstil.
Emily Weede: Teamarbeit und der gegenseitige Respekt sind mit wichtig. Der wertschätzende Umgang miteinander ist das A und O. Ich weiß aber auch, was ich will. Ich habe meine Überzeugungen und benenne diese auch.
WOCHENBLATT: Ihrer Einschätzung nach: Was ist Ihr größtes Verdienst nach 100 Tagen im Bürgermeisteramt?
Emily Weede: In der Gemeindeverwaltung sind wir als Team unterwegs. Wenn wir etwas bewirken, ist das eine Teamleistung. Ich bin begeistert, wie sehr die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mitziehen. Als größte spürbare Verbesserung für die Bevölkerung in Seevetal empfinde ich den Impfstützpunkt im gemeindeeigenen Dorfgemeinschaftshaus in Fleestedt, der so schnell an den Start gegangen ist. In anderen Kommunen eröffnen Impfstützpunkte in leerstehenden Gewerbeobjekten. Die hatten wir nicht in der Gemeinde, also haben wir unser am zentralsten gelegenes Dorfgemeinschaftshaus zur Verfügung gestellt. Wichtig ist, für die Menschen ein Impfangebot in Seevetal zu schaffen.
Von Bedeutung ist die Beteiligung der Gemeinde Seevetal an einem Projekt, E-Fuels in der Praxis zu erproben. Dabei handelt es sich um synthetische Kraftstoffe, die aus erneuerbaren Energien hergestellt werden. Wir betanken Fahrzeuge des Betriebshofes der Gemeinde damit. Das ist ein Signal, dass wir uns zum Klimaschutz bekennen.
WOCHENBLATT: Welche Aufgaben muss die Gemeinde am dringendsten bewältigen?
Emily Weede: Wir werden eine Ausbildungs- und Qualifizierungsoffensive starten, die alle Beschäftigungsgruppen in der Gemeindeverwaltung umfasst, zum Beispiel Ingenieure, Techniker, Bauhofmitarbeiter, Mitarbeitende im dualen Studium.
Zudem werden wir ein grünes Netz über Seevetal spannen. Das bedeutet: Wir werden das Klimaschutzziel in allen Abteilungen der Gemeindeverwaltung verankern, sodass es in Zukunft das Handeln bestimmt. Zum Beispiel soll es selbstverständlich werden, dass wir in Zukunft keine Leitungen für fossile Brennstoffe in neue Baugebiete legen. In Seevetal soll eine Entwicklung möglich sein, aber die Dörfer müssen ihre Identität behalten. Seevetal benötigt auch ein Kataster, mit dessen Hilfe wir die Grünpflege besser organisieren können.
WOCHENBLATT: Viele Menschen möchten wissen: Wann werden wir das erste Gebäude im Neubaugebiet nördlich Göhlenbach in Hittfeld sehen?
Emily Weede: Das wird hoffentlich noch im Jahr 2023 sein. Was das geplante Seniorenheim dort betrifft: Wir wollen dort einen Betreiber, der seine Beschäftigten nach Tarif bezahlt. Alles andere ist nicht akzeptabel.
WOCHENBLATT: Eine kurze Antwort bitte: Flachdach oder Satteldach in Seevetal?
Emily Weede: Meine Meinung ist: Keine Gebäude in Form von städtischen Kuben - die passen nicht hierher.
WOCHENBLATT: Sie sind die Vorsitzende des Vereins Wassermühle Karoxbostel. Womit werden die Mühlenretter der Bevölkerung als Nächstes eine Freude machen?
Emily Weede: Der Neubau einer Hofschmiede ist fertig. Leider durften wir das wegen der Corona-Beschränkungen nicht mit der Öffentlichkeit feiern. Am Pfingstmontag, 6. Juni, feiert der Verein das zehnjährige Bestehen. Wir möchten dann zu einem großen Landmarkt einladen, wenn es die Corona-Situation zulässt.
WOCHENBLATT: Wie oft in den vergangenen 100 Tagen hatten Sie noch Zeit, das Gelände der Wassermühle aufzusuchen?
Emily Weede: In den vergangenen 100 Tagen war das auf die Sonnabende reduziert. Den lasse ich mir nicht nehmen. Denn samstags ist Mühlenputz - und der bedeutet gute Laune.

Redakteur:

Thomas Sulzyc aus Seevetal

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