Bundestagsabgeordnete zum Corona-Alltag
Svenja Stadler (SPD): "Mir fehlt der persönliche Austausch"

Spagat zwischen Job, Familie und Home Schooling: 
Svenja Stadler  | Foto: Hendrik Lüders
  • Spagat zwischen Job, Familie und Home Schooling:
    Svenja Stadler
  • Foto: Hendrik Lüders
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(os). Die Coronakrise hat den Alltag aller Menschen durcheinandergewirbelt. Von den Kontaktbeschränkungen sind auch die Bundestagsabgeordneten betroffen. Das WOCHENBLATT hat bei Svenja Stadler, SPD-Bundestagsabgeordnete aus Seevetal, nachgefragt: "Was macht eigentlich eine Bundestagsabgeordnete in diesen Coronazeiten?"
Dazu schreibt die Sozialdemokratin: "Die Corona-Pandemie hat den Politik-Alltag auf den Kopf gestellt: Im März war ich im Bundestag, um all die in dieser Phase so wichtigen Maßnahmen mitzubeschließen. Und auch in der letzten Woche war ich in einer verkürzten Sitzungswoche, um weitere Maßnahmen, die jetzt notwendig sind, zu beschließen.
Dort wie hier im Wahlkreis ist nichts mehr so wie vorher. So gut wie alles ist abgesagt, vertagt und aufgeschoben. Ich kann nicht verhehlen, dass mir der persönliche Austausch mit den Menschen sehr fehlt. Er ist eben ein zentraler Aspekt meiner Auffassung von Volksvertretung. Mein Berliner Team befindet sich seit Mitte März im Homeoffice. Im Wahlkreis fahre ich einen Mix aus Homeoffice und flexiblen Bürozeiten. Um die Arbeit sowohl in der Hauptstadt als auch im Landkreis Harburg gut abstimmen zu können, führen meine Mitarbeiter und ich regelmäßige Videokonferenzen.
Ich selbst kann in meinem Homeoffice zwar Dinge abarbeiten, zu denen ich sonst kaum komme, stecke aber ebenso häufig in Telefon- und Videokonferenzen, damit die wichtigsten Gremien weitergeführt werden können. Darüber hinaus stehe ich täglich in Kontakt zu Unternehmen, Selbstständigen vor Ort sowie Vereinen, Organisationen und Bürgerinnen und Bürgern, um direkt zu helfen oder zu vermitteln. Einige Punkte fließen auch unmittelbar in meine politische Arbeit in Berlin ein.
Wie viele andere bin ich nun vorwiegend zu Hause und sehe meine Kinder mehr als üblich. Das ist wirklich schön. Wie viele andere stehe ich auch vor dem Spagat zwischen Job, Familie und Home Schooling. Durch unseren Garten haben wir etwas mehr Freiraum als manch andere. Im Bewusstsein dieses Privilegs sorge ich mich - auch als Familienpolitikerin - um diejenigen, die unter der jetzigen Situation und aus welchem Grund auch immer psychisch oder physisch leiden. Gleichwohl ist meine Hoffnung groß, dass es in der Zeit danach mehr Achtsamkeit untereinander gibt, die Krise auch etwas Gutes bringt."

Redakteur:

Oliver Sander aus Buchholz

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