Falsche Kinder und falsche Polizisten wollen Geld
Betrüger zocken im Kreis Stade 60.000 Euro ab

Sie wollen ans Geld: Die Gangster sitzen irgendwo, oft im Ausland, und rufen ihre Opfer als falsche Polizisten an oder schicken WhatsApp-Nachrichten als angebliche Kinder mit neuer Handynummer | Foto: pexels/mikhail-nilov
  • Sie wollen ans Geld: Die Gangster sitzen irgendwo, oft im Ausland, und rufen ihre Opfer als falsche Polizisten an oder schicken WhatsApp-Nachrichten als angebliche Kinder mit neuer Handynummer
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In den vergangenen Tagen ist es im Landkreis Stade wieder zu mehreren leider erfolgreichen Betrugsfällen über den Messenger-Dienst WhatsApp oder durch Anrufe falscher Polizeibeamter gekommen. Die Masche ist dabei immer die Selbe.

In den ersten beiden Fällen haben die Geschädigten von einer unbekannten Nummer eine Nachricht erhalten, in der sich eine angebliche Tochter und oder ein angeblicher Sohn meldete und angab ein neues Handy und eine neue Telefonnummer zu haben.

Wenn die Betroffenen dann darüber mit den "Kindern" kommunizieren, kommt es in zu Geldforderungen für "wichtige Ausgaben" und Fragen nach Überweisungen. In beiden Fällen haben die gutgläubigen Geschädigten dann mehrere Überweisungen ausgeführt und so mehr als 20.000 Euro an unbekannte Betrüger überweisen. Eine Rückfrage bei den Kindern ergab dann, dass diese weder neue Telefonnummern hatten, noch die Anrufe von ihnen kamen.

In einem weiteren Fall wurde ein Ehepaar von einem angeblichen Polizeibeamten angerufen, der angab, dass sich ihre Tochter bei der Polizei im Gefängnis befinde, da sie einen schweren Verkehrsunfall mit einer tödlich verletzten Person verursacht haben sollte und sie nur gegen eine Zahlung von 40.000 Euro "Kaution" wieder auf freien Fuß bekommen könnten.

Das Ehepaar begab sich daraufhin zur Sparkasse, hob das Geld ab und übergab es an eine unbekannte Person, die sich als Mitarbeiter des Amtsgerichts ausgab in der Stader Innenstadt. Das durch den Anruf geschockte Ehepaar wurde dabei über Stunden in dem Telefongespräch gehalten, damit der Anrufer ihre Reaktionen verfolgen und verhindern konnte, dass sie anderweitig Kontakt aufnehmen konnten. Als
sie anschließend zur Polizeiwache kamen, um ihre Tochter aus dem "Gefängnis" abzuholen, flog der Schwindel auf. Eine sofort eingeleitete Fahndung blieb dann leider ohne Erfolg.

Auf den Dienststellen der Polizei im Landkreis gehen ständig Hinweise von Bürgerinnen und Bürgern ein, die derartige Nachrichten oder Anrufe erhalten haben ohne auf die Betrugsversuche hereinzufallen.

Stades Polizeisprecher Rainer Bohmbach dazu: "Wir warnen ständig vor derartigen Betrugsmaschen - Gehen Sie nicht auf solche Forderungen ein. Lassen Sie sich nicht am Telefon von angeblichen Polizeibeamten einschüchtern und fragen sie auf den Dienststellen oder auch über Notruf 110 bei der richtigen Polizei nach. Teilen Sie uns derartige Betrugsversuche umgehend mit, damit wir sofort reagieren und mögliche verdächtige Personen möglichst noch auf frischer Tat erwischen können." "Informieren Sie auch ihre älteren Verwandten und Nachbarn über diese Betrugsmaschen!"

Redakteur:

Tom Kreib aus Buxtehude

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