Verkehrsunfallstatistik 2024
Unfallzahlen im Landkreis Stade

Symbolbild | Foto: Polizei Stade
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Vier Tote. So tragisch jedes einzelne Schicksal auch ist – noch nie seit Beginn der Erhebung im Jahr 1981 kamen auf den Straßen im Landkreis Stade so wenige Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben. Die neue Unfallstatistik 2024 zeigt: Es geht in die richtige Richtung – mit weniger schweren Verletzungen, wachsender Präventionsarbeit und neuen Herausforderungen durch moderne Mobilität.

Rückgang bei schweren Unfällen – mehr Unachtsamkeit im Alltag

Insgesamt registrierte die Polizei 4.747 Verkehrsunfälle – ein leichter Anstieg gegenüber dem Vorjahr. Doch trotz der gestiegenen Gesamtzahl sank die Zahl der Schwerverletzten deutlich: 93 Menschen wurden schwer verletzt, 720 leicht. Besonders erfreulich: Auf der Autobahn A26 kam es zu keinem tödlichen Unfall.

Gleichzeitig machen neue Entwicklungen der Polizei Sorgen. Die Zahl der Alkoholunfälle stieg auf 85 – ein Plus von 25. Auch Unfälle mit E-Scootern haben sich mit 50 Fällen mehr als verdoppelt. Polizeidirektor Wilfried Reinke kündigt gezielte Maßnahmen für diese Zielgruppen an.

Fahranfänger und Senioren häufiger betroffen

Rund 18 Prozent aller Unfälle betrafen Fahranfänger im Alter von 18 bis 24 Jahren. Zwei von ihnen kamen bei einem tragischen Unfall in Harsefeld ums Leben. Auch ältere Verkehrsteilnehmer ab 65 Jahren waren mit gut 22 Prozent am Unfallgeschehen beteiligt – glücklicherweise ohne Todesopfer.

Hauptursache bleibt wie im Vorjahr mangelnder Sicherheitsabstand, gefolgt von Fahrfehlern beim Wenden oder Rückwärtsfahren. Überhöhte Geschwindigkeit war häufig bei schweren Unfällen entscheidend.

Radfahrer und Fußgänger im Fokus

Radfahrer – inklusive Pedelec-Nutzer – waren an 246 Unfällen beteiligt. 21 wurden schwer, 174 leicht verletzt. E-Scooter-Unfälle nahmen stark zu, bei 50 Fällen wurden 36 Fahrer verletzt. Auch bei Schulwegunfällen gab es einen Anstieg auf 21 – jedoch glücklicherweise ohne Todesopfer unter Kindern oder Jugendlichen.

Wildwechsel und Fahrerflucht bleiben Problemzonen

Mit 806 Fällen bleibt Wildwechsel eine der häufigsten Unfallursachen, besonders im Umfeld der Hansestädte und Samtgemeinden. Etwa ein Viertel aller Unfälle wurde durch Fahrerflucht erschwert – 59 davon mit Personenschaden. Die Polizei konnte rund 43 Prozent dieser Fälle aufklären.

Null Verkehrstote als Ziel

"Wir freuen uns, dass sich in 2024 die Zahl der Verkehrstoten nach dem extremen
Anstieg im Jahr davor auf eine historisch niedrige Anzahl reduziert hat", sagt Polizeidirektor Wilfried Reinke, Leiter Einsatz der PI Stade. "Bemerkenswert ist, dass sich die Unfallzahl mit E-Scootern verdoppelt hat. Das
ist sowohl auf die Zunahme der Roller als auch auf das teilweise rücksichtslose
Fahren damit zurückzuführen. Wir werden in diesem Jahr ein besonderes Augenmerk
auf diese Zielgruppe richten."

Polizeipräsident Thomas Ring betont: „Die rückläufigen Zahlen zeigen, dass unsere Maßnahmen greifen. Doch wir wollen weiter – bis zum Jahr 2050 soll es im Sinne der EU-Vorgaben keine tödlichen Verkehrsunfälle mehr geben.“ Deshalb bleiben Prävention, Kontrollen und Aufklärung im Fokus  der Polizei – für mehr Sicherheit auf den Straßen im Landkreis Stade.

Die Unfallstatistik im Landkreis Harburg

Symbolbild | Foto: Polizei Stade
Verletzte | Foto: Polizei Stade
Unfälle gesamt | Foto: Polizei Stade
Autobahnunfälle | Foto: Polizei Stade