Brückenspringer in Stade: "Ist der lebensmüde?"
Lebensmüde? Retter an der Schwinge schütteln Kopf über offenbar Betrunkenen
tp. Stade. "Ist der lebensmüde?", fragten Zeugen und Rettungspersonal und schüttelten den Kopf über die waghalsige Aktion eines offenbar Betrunkenen (31), der am Donnerstagmorgen gegen 9 Uhr von der Schwinge-Klappbrücke an der viel befahrenen Landesstraße L111 sprang. Nach ersten Untersuchungen des Notarztes trug der Mann lediglich einige leichte Kopfverletzungen davon.
"So etwas habe ich hier in meiner mehrjährigen Tätigkeit noch nicht erlebt", sagt Brückenwärter Guido Oehlers (45), der vor Ort war und den Notruf absetzte, dem WOCHENBLATT. Er hatte beobachtet, wie sich der Mann aus Stade im Beisein eines älteren Begleiters, der sich später als sein Vater ausgab, über die Geländer beiderseits der Brücke lehnte und dabei ungeachtet des starke Lastwagen- und Berufsverkehrs über die Fahrbahn hin und her lief. Der Bückenwärter stellte fest, das die beiden größere Mengen Alkohol dabei hatten. Im geparkten Pkw lagen, neben einer Angelausrüstung, mehrere geleerte Bierflaschen. Um Schaden abzuwenden, habe er sicherheitshalber die Autoschlüssel an sich genommen, so Guido Ohlers.
Als der Ältere - wohl zum Zigarettenholen - zum Auto ging, sei der jüngere unvermittelt in die Schwinge gesprungen. Sein Glück: Wegen der auflaufenden Flut führte der Fluss genügend Wasser, sodass der Springer nicht auf die Steine am Grund des Gewässers aufschlug.
Noch bevor der Notarzt sowie Polizei, Feuerwehr und die Besatzung des Rettungswagens anrückten, hatte der Ältere den Jüngeren an Land geholfen. Der Brückenspringer gab sich gelassen, als ob er das Aufhebens um die Aktion, die hätte tödlich enden können, nicht so recht verstand und ließ sich erst nach gutem Zureden der Retter vom Notarzt untersuchen und mit ins Elbe-Klinikum nehmen.
http://www.kreiszeitung-wochenblatt.de/stade/blaulicht/waghalsiger-brueckensprung-in-stade-d96028.html
Redakteur:Thorsten Penz aus Stade |
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