Landkreis-Dezernentin verurteilt Vorfälle
Keine Toleranz bei Gewalt gegen Einsatzkräfte im Kreis Stade
Der Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr sei mehr als nur ein Ehrenamt, betonte Landkreis-Dezernentin Sabine Brodersen am Samstag bei der Orts- und Gemeindebrandmeister-Dienstversammlung der Kreisfeuerwehr Stade im Gasthaus „Jägers Rast“ in Schwinge. Die örtliche Feuerwehr richtete die Veranstaltung im Rahmen der Feierlichkeiten anlässlich ihres 100-jährigen Bestehens aus.
Gewalt gegen Einsatzkräfte
Mit nachdenklichen Worten wandte sich Sabine Brodersen dem Thema „Gewalt gegen Einsatzkräfte“ zu. Verbale und körperliche Übergriffe seien auch im Landkreis Stade leider immer wieder an der Tagesordnung. Die Landkreis-Spitze habe sich dazu jüngst mit der örtlichen Polizeiführung und mit Polizeipräsident Thomas Ring von der Polizeidirektion Lüneburg ausgetauscht. „Wir sind davon überzeugt, dass es eines gemeinsamen Schulterschlusses aller Organisationen bedarf. Alle Vorfälle müssen öffentlich gemacht und zur Anzeige gebracht werden. Hier darf es keine Toleranz geben“, sagte die Dezernentin.
Böller-Vorfall im Altländer Viertel als Weckruf
Sabine Brodersen betonte: „Der Jahreswechsel 2023/2024 im Altländer Viertel in Stade muss ein Weckruf sein, so etwas darf sich aus unserer Sicht nicht wiederholen.“ Dort waren in der Silvesternacht Feuerwehrleute und Polizisten mit Böllern beschossen und beworfen worden. Ein Polizist wurde verletzt, zwei Feuerwehrfahrzeuge wurden beschädigt. Die Einsatzkräfte mussten sich daraufhin aus dem Problemviertel zurückziehen. Die Täter wurden von der Polizei nicht ermittelt. Im Altländer Viertel war es in den vergangenen Jahren immer wieder zu Übergriffen auf Einsatzkräfte gekommen.
Schwierige Haushaltslage
Es sei leider klar erkennbar, dass die Haushaltslage des Landkreises sich in den nächsten Jahren weiter verschlechtern werde. Dennoch sei für die Kreisverwaltung und für die Politik klar, dass die Ausstattung der überörtlichen Einheiten sowie der landkreiseigenen Einrichtungen und Einsatzfahrzeuge im Rahmen des Möglichen weiter optimiert werden, so die Dezernentin. Ein deutliches Zeichen dieses Engagements sei das in Rekordzeit fertiggestellte Katastrophenschutzzentrum in Stade-Ottenbeck.
Ausstattung für Katastrophenschutz
Der Zwölf-Millionen-Euro-Neubau werde jetzt eingerichtet, berichtete Brodersen. Die Notunterkunft stehe schon für den Ernstfall bereit, um bei Katastrophen und Notfällen einen sicheren Zufluchtsort bieten zu können. Bei Bedarf könnten auch Flüchtlinge aufgenommen werden. Auch eine Kreisfeuerwehrbereitschaft könne hier Unterschlupf finden. Derzeit würden die zukünftig rund um die Uhr einsatzbereiten Räume für den Katastrophenschutzstab, die technische Einsatzleitung und die Funkzentrale eingerichtet. „Eine solche Einrichtung ist in der Region einzigartig“, sagte die Dezernentin.
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