Erschreckender Gewaltexzess
Schockvideo aus Stade: Jugendliche treten auf Opfer ein
Gewaltexzess unter Jugendlichen in Stade: Auf Facebook kursiert ein Video, das zeigt, wie mehrere Jugendliche auf einen Jungen eintreten und einprügeln. Die Aufnahme entstand offenbar in der Nähe des Stader Bahnhofs an der Bahnunterführung zwischen Harsefelder Straße und Bahnhofstraße. Wie die Polizei gegenüber dem WOCHENBLATT bestätigt, wurden die mutmaßlichen Täter ausfindig gemacht. Gegen sie wird nun wegen schwerer Körperverletzung ermittelt.
Auf dem knapp 50 Sekunden langen Video sind mehrere Jugendliche dabei zu sehen, wie sie mit Füßen mit voller Wucht gegen den Kopf ihres Opfers treten und es zudem mit Fausthieben traktieren. Das Opfer sinkt zu Boden und versucht noch, die Hände schützend vor seinen Kopf zu halten. Doch seine Peiniger lassen nicht von ihm ab.
Video bei Facebook gepostet
Was besonders schockierend ist: Die Prügelattacke wird von anderen Jugendlichen mit dem Smartphone gefilmt und später in Netz gestellt. Der Vorfall soll sich bereits im November ereignet haben. Eines der Handy-Videos wurde kurz darauf bei Facebook gepostet. Wer es anklickt, erhält zuvor eine explizite Warnung von Facebook: "Gewaltdarstellende oder drastische Inhalte. Dieses Video ist verdeckt." Die Kommentare darunter sprechen für sich: "Was für feiges Gesindel. In der Gruppe auf einen", schreibt beispielsweise Thorben S. "Feiglinge" ist noch das mildeste Schimpfwort, mit dem die mutmaßlichen Täter in den Kommentaren tituliert werden.
Polizei sichert Beweismittel
Laut Stades Polizeisprecher Rainer Bohmbach ist das jugendliche Opfer kurz nach der Tat persönlich auf der Dienststelle erschienen, um Anzeige zu erstatten. Anhand der Videoaufnahmen konnte die Polizei dann die mutmaßlichen Täter ermitteln. "Es gibt fünf Tatverdächtige im Alter zwischen und 15 und 17 Jahren", so Bohmbach. "Wir haben die fünf Jugendlichen von der Schule bzw. von zu Hause abgeholt, um sie zum Tatvorwurf zu befragen." Außerdem habe es vom Gericht angeordnete Durchsuchungsbeschlüsse gegeben. Bei den Hausdurchsuchungen seien Beweismittel sichergestellt worden, so der Polizeisprecher. Worum es sich dabei konkret handelt, wollte Bohmbach nicht mitteilen. Auch zur Schule, von der die mutmaßlichen Täter abgeholt wurden, machte er keine Angaben.
Der Stader Bahnhof und sein Umfeld sind schon länger Treffpunkt von Jugendlichen, die dort herumlungern. Oftmals handelt es sich um junge Menschen mit Migrationshintergrund. Es kommt dort öfter mal zu handgreifliche Auseinandersetzungen zwischen untereinander verfeindeten Gruppen.
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