Mitbewohner schlägt Rauchmelder kaputt
Verkohltes Schnitzel: Feueralarm in Stader Obdachlosenunterkunft
Dieses verkohlte Schnitzel war nicht mehr genießbar: Kokelndes Kurzgebratenes führte in Stade zu einem Feuerwehreinsatz - mal wieder. Denn verschmortes Essen auf dem Herd steht seit Jahren ganz oben auf der "Hitliste" der Brandeinsätze bei den Stader Ortswehren. Diesmal musste die Freiwillige Feuerwehr Wiepenkathen ausrücken. Und ebenfalls mal wieder zur Obdachlosenunterkunft an der B73. In der Unterkunft war die Brandmeldeanlage ausgelöst worden. Ein anderer Bewohner war vom Piepen des Warngerätes so genervt, dass er es kaputtschlug.
Ein Rauchmelder schlägt Alarm: Dieses Szenario kennen die Wiepenkathener Feuerwehrleute bereits. Sie müssen sich mehrmals im Jahr auf den Weg in die Einrichtung machen. Mal wurde Toilettenpapier angesteckt, mal brennt - wie in diesem Fall - Essen auf dem Herd an.
Diesmal war die Sache einmal mehr schnell erledigt: Ein Bewohner hatte auf den Kochplatten in seinem Zimmer gebrutzelt. Die Schnitzel waren verkohlt, es qualmte - und somit schlug die Brandmeldeanlage an. Der Bewohner hatte bereits selbst begonnen, das Zimmer zu lüften. Größerer Schaden entstand nicht. Der Einsatzleiter, Wiepenkathens Ortsbrandmeister Jörg Bastian, konnte die weiteren anrückenden Kräften rasch wieder zum Feuerwehrhaus zurückschicken.
Mann war vom Piepen schwer genervt
Einem Mitbewohner wiederum ging das Gepiepe des Rauchmelders auf die Nerven. Er zerstörte das Gerät in seinem Zimmer kurzerhand. Dabei hatte doch gerade dieser Alarm wieder einmal gezeigt, wie wichtig und sinnvoll Rauchmelder sind. Denn womöglich wäre ohne die schrillen Warntöne ein richtiges Feuer entstanden, das nicht nur schweren Schaden angerichtet, sondern die Bewohner der kommunalen Obdachlosenunterkunft auch ernsthaft in Gefahr gebracht hätte. Um die Reparatur wird sich nun die Stadt als Betreiber kümmern müssen.
Bei der Ortswehr Stade gab es 2022 beispielsweise 77-mal Feuerwehreinsätze, weil Brandmeldeanlagen Alarm auslösten oder Rauchmelder piepsten. In zwei Dritteln der Fälle waren es Fehlalarme. Doch bei immerhin 26 "echten" Alarmen konnten die Feuerwehrleute dank der nützlichen Geräte an der Zimmerdecke so rechtzeitig eintreffen, dass ein Ausbreiten des Feuers verhindert wurde. Ärgerlich ist es nur, wenn die Feuerwehr wegen eines Fehlalarms ausrücken, der auf Nachlässigkeit und Gedankenlosigkeit zurückzuführen ist.
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