Vier Jahre Knast für den "Zocker"

Kurz vor der Urteilsverkündung: der Angeklagte Jens L. (re.) mit seinen Anwälten Artak Gaspar (li.) und Frank Jansen­
  • Kurz vor der Urteilsverkündung: der Angeklagte Jens L. (re.) mit seinen Anwälten Artak Gaspar (li.) und Frank Jansen­
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Urteil gegen Ex-Banker Jens L. am Stader Landgericht / Anwälte kündigen Revision an

tp. Stade. Im "Zocker"-Prozess gegen den spielsüchtigen Jens L.* (40) hat das Stader Landgericht am Montag sein Urteil gefällt: Der Ex-Banker aus Stade, der über mehrere Jahre knapp 4,1 Millionen Euro Kundengeld seines ehemaligen Arbeitgebers, der Deutschen Bank in Buxtehude, veruntreut und im Kasino verspielt hat, muss für vier Jahre ins Gefängnis. Obwohl das Gericht mit dem Strafmaß ein Jahr unter der Forderung der Staatsanwaltschaft blieb und dem Verurteilten gute Chancen auf einen offenen Vollzug in Aussicht stellte, wollen dessen Rechtsanwälte, Frank Jansen und Artak Gaspar, in Revision gehen.

Auf das Konto des Verurteilten gehen 60 schwere Fälle von Diebstahl, 41 Mal Urkundenfälschung und zwei Mal Betrug in Tateinheit mit Urkundenfälschung.
"Wir hatten ein milderes Urteil erwartet", sagt Frank Jansen: Er sieht in der Strafbemessung insbesondere die Expertise des von ihm beauftragten Privatgutachters Dr. Rainer Hoffmann zu wenig berücksichtigt. Der Forensiker und Psychiater hält Jens L. für vermindert schuldfähig. Gaspar und Jansen wollen zumindest eine Freiheitsstrafe auf Bewährung für ihren Mandanten herausboxen.
Die "Zocker-Serie" wird nun ein Fall für das Oberlandesgericht Celle. Die Revisionsverhandlung dort kann für den Verurteilen allerdings auch negativ ausgehen, sodass am Ende ein höheres Strafmaß steht.

*Name v. d. Red. gekürzt

Redakteur:

Thorsten Penz aus Stade

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