Verhängnisvoller Fahrfehler
Wohnmobil landet in Gräpel in der Oste
Ein Wohnmobil landete am Dienstagnachmittag in der Oste. Der Fahrer wollte bei Gräpel mit der Prahmfähre übersetzen und machte dabei einen fatalen Fehler: Die Vorderachse des Wohnmobils stand bereits auf der Rampe der Fähre, doch der Fahrer legte noch einmal den Rückwärtsgang ein. Dadurch wurde die Prahmfähre vom Ufer wegegedrückt. Das Wohnmobil landete mit der Vorderachse im Wasser der Oste und blockierte dadurch zudem noch die Kette, mit der die Fähre über den Fluss gezogen wird.
Der Fährmann und die Betreiberin der Fähre sowie der Gräpeler Gastwirtschaft, Karin Plate, setzen sofort alle Hebel in Bewegung, um den Fahrer vor dem auflaufenden Wasser aus der Gefahrenlage zu retten. Die Gastwirtin versuchte, einen Landwirt zu organisieren, der das Wohnmobil mit seinem Traktor aus dem Wasser ziehen kann. "Da ich mich auf der anderen Seite des Flusses befand, konnte ich dafür lediglich telefonieren", erzählt Karin Plate. Leider stellte sich heraus, dass alle Landwirte unterwegs und nicht zu erreichen waren. Inzwischen wurden die Ortsfeuerwehren Gräpel, Burweg und Oldendorf zum Unglücksort geschickt sowie am Westufer (Landkreis Rotenburg) die Feuerwehren Ostendorf, Iselersheim und Bremervörde sowie der Rettungsdienst alarmiert.
Schließlich fand sich doch noch ein Landwirt, der den Fahrer des Wohnmobils mit einem PS-starken Traktor aus seiner misslichen Lage befreite. In der Zwischenzeit war das Wasser der Oste knöcheltief in die Fahrerkabine eingedrungen. Weil ein Durchgang in den hinteren Bereich des Wohnmobils in diesem Fahrzeug fehlt, war eine Flucht über den rückwärtigen Teil des Fahrzeugs nicht möglich.
Die Höhe des Sachschadens steht noch nicht fest. Die Wohnmobilisten kamen mit einem gehörigen Schrecken und der Fahrer mit nassen Füssen davon. Zwischendurch gab es noch Aufregung, weil man der Feuerwehr mitgeteilt hatte, dass eine Person aus dem Wohnmobil vermisst werden. "Die Frau des Fahrers stand jedoch die ganze Zeit wohlbehalten mit dem Fährmann auf der Fähre", erzählt Plate. Sie überlegt jetzt, mit ihrer Fähre keine Wohnmobile überzusetzen. "Viele Fahrer sind mit den Fahrzeugen nicht vertraut, insbesondere wenn sie diese nur gemietet haben", sagt sie. Etwas Ähnliches sei jedoch noch nie passiert, vor wenigen Jahren gab es aufgrund eines Fahrfehlers an einem Wohnmobil einen kleinen Blechschaden.
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